PROJEKT HYPERSOIL | Pfad:https://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/03/04.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenschutz | |
Seitentitel: Ansätze zum Bodenschutz |
Pro Tag gehen in Deutschland circa 129 ha Fläche durch die Bebauung mit Straßen, Einkaufszentren, Industrieparks oder Eigenheimen verloren. Meistens handelt es sich hierbei um Bodenfläche die zuvor landwirtschaftlich genutzt wurde. - Dass dieser Verbrauch in Zukunft mit den steigenden Bevölkerungszahlen nicht zu vereinbaren ist, ist voraussehbar. Denn wo sollen die Menschen ihre Nahrungsmittel anbauen, wenn alle nutzbaren Flächen bebaut sind und wie soll der Wasserkreislauf noch funktionieren, wenn ein Grossteil des Flächen durch Gebäude und Straßen versiegelt sind und das Wasser nicht versickern kann? An dieser Stelle sollen drei Ansätze zum Bodenschutz vorgestellt werden:
Durch ein entsprechendes Management soll der Flächenverbrauch reduziert werden. Die Stadtplanung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Familienfreundliches Bauen in den Städten soll die Stadtgebiete wieder attraktiver für Familien machen, die sonst gerne auf das Land ziehen. Derzeit geht der Trend immer noch zum Häuschen im Grünen und raus aus der Stadt. Die Innenstädte verwaisen immer mehr und der Flächenverbrauch durch Neubaugebieten in Stadtrandlange und entsprechende Infrastruktur nimmt enorm zu. Diesem Phänomen muss mit einer entsprechenden Stadtplanung entgegengewirkt werden. Auch das Flächenrecycling spielt beim flächensparenden Bodenmanagement eine wichtige Rolle. So sollten z.B. ungenutzte überbaute Flächen nach entsprechenden Bodensanierungsmaßnahmen einer neuen Nutzung zugeführt werden, um somit den Flächenverbrauch zu reduzieren. Ein drittes Merkmal des flächensparenden Bodenmanagements ist - neben einer zukunftsorientierten Stadtplanung und dem Flächenrecycling - die Beachtung der Boden-Wert-Bilanz bei der Ausweisung neuer Siedlungsflächen. Viel zu häufig werden auch heute noch landwirtschaftliche Flächen aus der Nahungsmittelproduktion herausgenommen, um sie als Neubaugebiete auszuweisen. Unter Berücksichtigung der Boden-Wert-Bilanz dürfen fruchtbare Böden einer derartigen Nutzung nicht zu geführt werden. Nur Böden mit einem geringen Bodenwerten sollten als Bauland zur Verfügung gestellt werden (vgl. www.bodenwelten.de/bod_wert/ [Stand: 29.11.2004]). Bei der bodenschonenden landwirtschaftlichen Nutzung wird versucht die biologische Aktivität des Bodens und seine natürlichen Funktionen in möglichst geringfügigem Maße durch die Bewirtschaftung zu beeinflussen. Hierbei sind folgende Grundsätze
Zur bodenschonenden Forstwirtschaft liegen auch Bewirtschaftungsempfehlungen der Böden vor, die unter folgendem Link nachgelesen werden können:
In Deutschland gibt es überall Areale die mit sogenannten „Altlasten“ belastet sind. Sie sind das Produkt von Industrialisierungsprozessen oder dem unsachgemäßen Umgang mit schädlichen Stoffen. Dass diese Gebiete vor allem im Hinblick auf das Grundwasser eine Bedrohung darstellen, ist offensichtlich. Sanierungskonzepte sind für diese Fläche unerlässlich. Derartige Maßnahmen stellen auch eine Verbesserung der Bodenqualität dar und können somit ehemals kontaminierte Flächen wieder in die Nutzung zurückbringen (vgl. www.bodenwelten.de/bod_wert/bod_sanier.htm). Doch sanieren ist teuer. Daher sollte die Vorsorge in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen, um Verschmutzungen und Kontaminierungen am besten gar nicht eintreten zu lassen. Bei der Vorsorge ist die Aufklärung über mögliche Bodenbelastungen durch Bewirtschaftungen ein wichtiger Aspekt (s. Bodenbewusstsein).
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