PROJEKT HYPERSOIL | Pfad:https://hypersoil.uni-muenster.de/0/02/03/05.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenschutz | |
Seitentitel: Förderung des Bodenbewusstseins |
Um der zunehmenden Bodendegradation entgegenzuwirken, kommt der Förderung des Bodenbewusstseins eine besondere Bedeutung zu. Da die Bodenproblematik in der Bevölkerung jedoch eine zu geringe Beachtung findet und das Bodenbewusstsein der Menschen abnimmt „ist es dringend erforderlich, Boden (bzw. Böden) in allen gesellschaftlichen Bereichen zum Gegenstand von Umweltinformation und Umwelterziehung zu machen“(WBGU, 1994, S.8). Durch die Förderung des Bodenbewusstseins soll das Thema Bodengefährdung und -schutz in der Bevölkerung bekannt werden und einen schonenderen Umgang mit der endlichen Ressource Boden bewirken. Auch der Bodenschutzbericht der Bundesregierung (2002) misst der Förderung des Bodenbewusstseins in der breiten Bevölkerung eine zentrale Rolle bei: „Wer den Reichtum und die Vielfalt der Böden und deren Rolle im Lebensalltag erkennt, kann eigenes Handeln und Verantwortung im Umgang mit Böden wahrnehmen. Wir leben, wohnen und arbeiten von, mit und auf Böden“ (S. 48). Doch was ist unter dem Begriff Bodenbewusstsein zu verstehen? – Analog zum Umweltbewusstsein (vgl. de HAAN/ KUCKARTZ 1996, S. 37 ff.) lässt sich Bodenbewusstsein über drei Dimensionen differenzieren. Im Rahmen des Projektes „Konzeption zur Verbesserung des Bodenbewusstseins in Fachöffentlichkeit und Bevölkerung“ (IKU/ AHU 2001, S. 7) werden folgende Begriffbestimmung verwendet:
Dem Bodenbewusstsein wird bei der Erreichung einer nachhaltigen Bodennutzung eine wichtige Rolle zugeschrieben. Neben gesetzlichen Regelungen und Verordnungen und dem Schaffen von ökonomischen Anreizen und Gelegenheitsstrukturen, ist ein entsprechendes Bodenbewusstsein eine unerlässliche Voraussetzung für einen angemessenen Umgang mit der endlichen Ressource Boden. IKU und AHU (2001, S. 8 ff.) identifizieren fünf Aspekte für das gegenwärtig geringe Bodenbewusstsein:
Dennoch kann Bodenbewusstsein nicht einfach durch die Vermittlung entsprechenden bodenrelevanten Wissens aufgebaut werden und handlungsaktivierend wirken.
Die oben dargestellte Grafik versucht einen Überblick über das komplexe Wirkungsmodell von bodenbewusstem Verhalten zu geben. Hierbei wird deutlich, dass am Ende des Bodenbewusstseins letztendlich rationale Kosten-Nutzen-Abwägungen den Ausschlag für entsprechende Verhaltensweisen geben. In der Konsequenz bedeutet das: Neben einer Verbesserung des Bodenbewusstseins müssen auch entsprechende ökonomische Anreize und Gelegenheitsstrukturen angeboten werden, um ein konkretes bodenrelevantes Verhalten zu fördern.
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