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Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenbedeutung, -gefährdung & -schutz | |
Seitentitel: Bodenschutz |
Boden „…bestimmt gemeinsam mit dem Klima den Standort der Vegetation, deren Ausbildung als Wald, Grasland oder Wüste und damit die Nutzbarkeit des Bodens. Das charakterisiert Boden als Ressource, d.h. als nutzbares Naturgut. Da er in seiner Verbreitung an die Erdoberfläche gebunden ist und außerdem eine lange Entwicklungsdauer aufweist, ist Boden ein nicht vermehrbares Naturgut, eine „endliche Ressource“. Aber die Nutzung des Bodens hat im Laufe der Jahrhunderte […] gezeigt, dass seiner Nutzung Grenzen gesetzt sind: Boden kann unsachgemäß und/oder zu intensiv genutzt („übernutzt“) werden, was zur Abnahme seiner Fruchtbarkeit und zu Bodendegradation führt. Boden kann durch Stoffeinträge geschädigt werden, sodass er nicht mehr voll funktionstüchtig ist oder von ihm Gefährdungen für andere Naturgüter, z.B. Wasser oder für die menschliche Gesundheit ausgehen können. Aus diesem Grund ist Boden allmählich im Bewusstsein der Öffentlichkeit zum Schutzgut geworden, d.h. es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Boden nicht nur aufgrund seiner Fruchtbarkeit, sondern zugleich als wesentliches Teilglied der Ökosphäre zu erhalten ist.“ (SCHMIDT 2000, S. 19) Insgesamt gesehen ist Bodenschutz eine umfassende „… Präventivaufgabe zur Vermeidung oder Minimierung von Schadstoffeinträgen, von Bodenerosion und von Bodenversiegelung“. Grundsätzlich ergeben sich daraus „… drei bodenerhaltende Schutzziele: Funktionsschutz, Substanzschutz und Flächenschutz“ (HINTERMAIER-ERHARD/ ZECH (1997, S. 48). Aktuell sind weltweit große Bodenflächen in ihrer Existenz gefährdet (s. Bodengefährdung). Sie sind mehr oder weniger stark degradiert (s. Bodendegradation) und in ihren natürlichen Funktionen (s. Bodenfunktionen) erheblich beeinträchtigt oder werden zunehmend überbaut und versiegelt (vgl. SCHRÖDER 2000, S. 12 ff.). Angesichts der Tatsache, dass Böden die Grundlage für die Ernährung einer ständig wachsenden Weltbevölkerung bilden, ergibt sich hier dringender Handlungsbedarf. Nicht nur die Nutzungsansprüche an den Boden haben sich im Laufe der menschlichen Entwicklung stark verändert und erweitert (s. Bodennutzung). Gleichzeitig hat auch die Anzahl der Menschen auf der Erde, die ihre Lebensbedürfnisse von den begrenzten Bodenflächen befriedigen müssen, in den letzten Jahrhunderten enorm zugenommen. Lebten vor circa 12.000 Jahren etwa 5 Millionen Menschen auf der Erde, so sind es gegenwärtig über 6 Milliarden Menschen (vgl. RENN 1996, S. 86). Prognosen gehen von 9-10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 aus. All diese Individuen werden sich von der geringer werdenden Lebensgrundlage Boden versorgen müssen. Zunehmende Konflikte und weltweite Hungersnöte sind damit vorprogrammiert, wenn es uns nicht gelingt, nachhaltige Bodenschutzkonzepte zu entwickeln und auf nationaler wie internationaler Ebene zu etablieren. Weitere Informationen:
Literatur:
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