PROJEKT HYPERSOIL | Pfad: https://hypersoil.uni-muenster.de/0/04/07/01.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenentwicklung | |
Seitentitel: Rendzina (Ah-C-Boden) |
Die Rendzina (polnisch: Rendzina = Kratzer) ist ein gesteinsabhängiger Boden mit einem flachgründigen, meist intensiv durchwurzelten Ah-Horizont, der unmittelbar dem C-Horizont (Kalk, Dolomit, Mergel) aufliegt. Bei humidem Klima wird der gelöste Kalk mit dem Sickerwasser bis in das klüftige Ausgangsgestein ausgewaschen. Zurück bleibt ein unlösbarer Rückstand aus Ton und Quarzkörnern, der in unreinen Kalken enthalten ist. Die Humusentstehung verläuft rasch und führt wegen der ausgezeichneten Pufferung zu einer stabilen Krümelstruktur. Der stark humose, schwarze bis dunkelbraune Ah-Horizont hat ein großes Porenvolumen mit günstigem Luft- und Wasserhaushalt und hoher Austauschkapazität. Aufgrund der geringen Mächtigkeit ist die Rendzina – wenn überhaupt – mit dem Pflug nur sehr flachgründig zu bearbeiten („Kratzer“). Häufig reicht die Feinerde selbst für einen Waldbestand nicht aus. Viele Rendzinen tragen kalkliebende Trockenrasen oder werden als wenig ergiebige Weiden genutzt. Bei zu starker Beweidung vor allem durch Schafe kommt es schnell zu Erosionsprozessen und damit einhergehend zur Entblößung des anstehenden Gesteins (Karstregionen, Mittelmeerländer). Erst bei sehr langer Entwicklungszeit kann sich bei einer Rendzina ein Bv-Horizont ausbilden. Dabei geht die Rendzina langsam in Kalkbraunlehm (Terra fusca) über. Unter mediterranen Klimabedingungen entwickelt sich aus der Rendzina die sog. Terra rossa (Roterde). Auch sie besitzt einen geringmächtigen Ah-Horizont. Ihr Unterboden ist in der Regel durch die Entstehung von Hämatit im trocken-heißen Klima intensiv rot gefärbt
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