PROJEKT HYPERSOIL     Pfad:https://hypersoil.uni-muenster.de/0/04/07/03.htm
Modul: Boden - Informationen
Kapitel: Bodenentwicklung
Seitentitel: Schwarzerde (Ah-C-Boden)

Die Schwarzerden (russisch:Tschernosem(e)) sind typisch für die kontinentalen Steppengebiete. Ihr Ausgangsgestein beseht oftmals aus mineral- und kalkreichem Löss. Der hohe Anteil an Kalk sorgt für einen günstigen pH-Bereich mit hoher Nährstoffverfügbarkeit. Gräser und Kräuter liefern im Frühling und Frühsommer ausreichend zersetzbares organisches Material, dessen Zersetzung und Mineralisierung allerdings während der heißen und trockenen Sommer und der langen, kalten und niederschlagsarmen Winter deutlich verlangsamt wird.

In den übrigen Zeiten sorgt das reiche Bodenleben aber für eine umfassende Humusbildung (insbesondere von Mull), der durch wühlende Tiere, wie Ziesel und Hamster, tiefgründig eingearbeitet wird. Der Ah-Horizont erreicht eine Mächtigkeit von bis zu 80 cm. Die stabilen Ton-Humus-Komplexe und das semihumide Klima verhindern Tonverlagerungen, aber auch Salzanreicherungen im Oberboden.

Wegen ihrer guten Pufferung, ihres hohen Tongehalts (15-40 %), ihrer hohen Austauschkapazität, ihres umfangreichen Nährstoffnachschubs aus dem leicht verwitternden Löss, ihres hohen Porenvolumens und des damit einhergehend günstigen Luft- und Wasserhaushalts bilden die Schwarzerden die fruchtbarsten Böden der Außertropen.

Schwarzerde-Profil
Foto: Prof. Dr. Klaus Mueller