PROJEKT HYPERSOIL | Pfad:https://hypersoil.uni-muenster.de/0/04/07/05.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenentwicklung | |
Seitentitel: Parabraunerde (Ah-Al-Bt-C-Boden) |
Die Parabraunerden (Fahlerden) entwickeln sich in den feuchten Mittelbreiten entweder unmittelbar aus Rankern bzw. Rendzinen oder aus Schwarzerden bzw. basenreichen Braunerden, wenn durch Auswaschung von Kalk und leichte Versauerung eine Lessivierung (Tonverlagerung) ermöglicht wird. Ausgangsgesteine sind oftmals nicht zu saure, feinkörnige, meist lockere Substrate wie Löss oder Geschiebemergel. Der großflächig verbreitete Boden ist von Natur aus ein Laubwaldstandort. Aus der reichlich anfallenden Streu bildet sich durch ein vielfältiges und intensives Bodenleben ein mächtiger Ah-Horizont mit Mull als Humusform aus. Durch den abwärts gerichteten Stoffstrom erfolgt nach und nach eine Auswaschung von Tonmineralen aus dem dadurch heller (fahl) werdenden Al–Horizont in den Unterboden. In dem durch Mineralverwitterung bereits verbraunten Unterboden führt die Tonanreicherung zu einer noch stärkeren Dunkelfärbung. Ah- und Al-Horizont können bis 0,5 m, das gesamte Bodenprofil bis zu mehreren Metern mächtig werden. Hoher Restmineralgehalt, viel Humus, austauschstarke Dreischichttonminerale und eine günstige Bodenstruktur machen Parabraunerden zu tiefgründigen, ertragreichen und leicht zu bearbeitenden Ackerböden. Sie werden in Mitteleuropa z.T. seit über 1000 Jahren landwirtschaftlich genutzt. Bei ungenügender Bodenbedeckung neigen sie zur Erosion und das Befahren mit zu schwerem Gerät führt zur Verdichtung und Verminderung der günstigen Eigenschaften.
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