PROJEKT HYPERSOIL | Pfad:https://hypersoil.uni-muenster.de/ 0/04/07/08.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenentwicklung | |
Seitentitel: Podsol (Ah-Ae-Bs-C-Boden) |
Der auch „Bleicherde“ genannte Podsol (russisch: aschefarbiger Boden) ist typisch für die humide kühlgemäßigte Zone. Hohe Niederschläge, Rohhumus bildende Vegetation (etwa Nadelwald, Heidekrautgewächse), durchlässiges, saures Gestein sind günstige Voraussetzungen für seine Bildung auch im warmgemäßigten Klima. Auf Grund des fast fehlenden Bodenlebens bildet sich aus der an sich schon schwer abbaubaren Streu eine dicke Rohhumusschicht, die dem Mineralboden weitgehend unvermischt aufliegt. Ihre Zersetzung erfolgt im sauren Milieu überwiegend chemisch und führt zu wasserlöslichen, niedermolekularen Huminsäuren, die die Silikatverwitterung verstärken. Mit dem Sickerwasser werden rasch alle Nährstoffe, Fe-, Al- und Mn-Verbindungen sowie die wenigen gebildeten Tonminerale, bis in den Unterboden hinunter geschwemmt. Im ausgewaschenen Oberboden bleibt fast nur der helle, schwer mobilisierbare Quarz zurück (Bleichhorizont: Ae). Im Unterboden reichern sich die ausgewaschenen Stoffe an und bilden die sog. Orterde. Bei weiter fortschreitender Einwaschung von Fe-, Mn-Verbindungen und Humusstoffen kommt es mehr und mehr zur Verkittung der Poren und hierdurch schließlich zur Bildung einer harten, nahezu wasserundurchlässigen, kaum durchwurzelbaren, rostbraun-schwarzen Ortseinschicht. Kalkdüngung, intensive Humuspflege, Aufbrechen des Ortsteins und eventuelle Bewässerung machen aber auch diesen Boden ackerbaulich nutzbar.
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