PROJEKT HYPERSOIL | Pfad: https://hypersoil.uni-muenster.de/0/04/03.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenentwicklung | |
Seitentitel: Mineralneubildung |
Die der Verwitterung ausgesetzten Minerale werden je nach Intensität und Dauer der ablaufenden Verwitterungsprozesse entweder unter Erhalt der Grundstruktur nur mehr oder weniger stark abgebaut oder aber vollständig in ionare und kolloide Zerfallsprodukte aufgelöst. Die Abbaustufen können derart stark verändert sein, das „Sekundäre“ Neubildungen entstehen. Die Synthese derartiger Minerale ist aber auch aus den ionaren und kolloiden Zerfallsprodukten der Verwitterungsprozesse möglich. Zu den wichtigsten Mineralneubildungen zählen Tonminerale sowie Oxide und Hydroxide.
Weitere Informationen:
BAUER, J. et al. (2002): Physische Geographie
kompakt. Heidelberg, Berlin: Spektrum. Tonminerale Tonminerale sind Schichtsilikate
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von < 2 µm. Sie sind
die Hauptbestandteile der Tone, kommen aber auch häufig in Schluffen
vor.
Tonminerale besitzen große spezifische Oberflächen, haben die Fähigkeit der reversiblen An- und Einlagerung von Wassermolekülen, sind in der Lage zu quellen und zu schrumpfen, sind der Grund für die Plastizität der Tone und verfügen über die Eigenschaft, Ionen in austauschbarer Form zu adsorbieren. Gemeinsam mit der organischen Substanz bedingen sie die Fähigkeit der Böden zur Wasserbindung, Gefügebildung und Nährstoffadsorption. Tonminerale werden eingeteilt in Zweischicht- und Dreischichtminerale, je nachdem, ob die Oktaederschicht im Kristallgitter mit einer oder zwei Tetraederschicht(en) verbunden ist. Zu den Zweischicht-Tonmineralen gehören beispielsweise Kaolinit und Halloysit, zu den Dreischicht-Tonmineralen zählen u.a. Illit und Montmorillonit.
Oxide und Hydroxide Die Oxide und Hydroxide gehen aus der Oxidationsverwitterung hervor. Als amorphe, parakristalline oder gut kristallisierte Verbindungen können sie vorliegen als:- Umhüllungen anderer Minerale, Oxide und Hydroxide sind an wesentlichen Prozessen der Bodenentwicklung beteiligt und verursachen zum Teil (Fe-/Mn-Oxide und –Hydroxide) die charakteristische Färbung des Mineralkörpers verschiedener Bodentypen (z.B. der rötlichen Ferrallite der Tropenzone). |
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