PROJEKT HYPERSOIL | Pfad:https://hypersoil.uni-muenster.de/0/06/09.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodenleben | |
Seitentitel: Ernährungstypen und Ernährungsweise |
Zur Entwicklung ihrer Körpersubstanz und Aufrechterhaltung ihrer Lebensfunktionen benötigen alle Lebewesen neben Wasserstoff (H), Sauerstoff (O) und Spurenelementen die Elemente Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N), die sie über die Nahrung aufnehmen. Hinsichtlich der Nahrungsgrundlage lassen sich grundsätzlich zwei Ernährungstypen unterscheiden: autotrophe Organismen und heterotrophe Organismen. 1. Autotrophe Organismen Autotrophe Organismen (autos (griech.) = selbst; trophe (griech.) = Nahrung) können sich selbst ernähren, d.h. sie sind nicht auf organische Substanzen anderer Lebewesen angewiesen. Sie sind in der Lage, aus einfachen anorganischen Verbindungen wie z.B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Ammonium (NH4), Nitraten (NO3), Phosphaten (PO4) und Sulfaten (SO4) körpereigene organische Verbindungen wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine zu synthetisieren. Die dazu erforderliche Energie gewinnen sie entweder aus dem Sonnenlicht (Photosynthese) oder aus chemischen Umsetzungen (Chemosynthese). Entsprechend der Form ihrer Energiegewinnung lassen sich autotrophe Organismen in zwei Gruppen differenzieren:
2. Heterotrophe Organismen Heterotrophe Organismen (heteros (griech.) = anders, ungleichartig; trophe (griech.) = Nahrung) sind nicht in der Lage, durch Photo- oder Chemosynthese anorganische Verbindungen in körpereigene organische Substanzen umzuwandeln. Vielmehr sind sie bei ihrer Ernährung auf die Zufuhr organischer Substanzen angewiesen und damit von anderen Lebewesen abhängig. Hierzu gehören alle tierischen Organismen, Pilze, die meisten Bakterienarten, nicht-grüne Pflanzen und Mikroorganismen. Ihre Heterotrophie kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. So gibt es Arten, die anorganischen Stickstoff assimilieren können (z.B. Hefe- und Schimmelpilze), und damit weitgehend autotroph hinsichtlich ihrer Stickstoff-Versorgung sind. Vollständig heterotrophe Organismen dagegen benötigen organische Stickstoff- und Kohlenstoffquellen. Hinsichtlich der Qualität der organischen Substanz, die zur heterotrophen Ernährung genutzt wird, lassen sich verschiedene Typen unterscheiden:
Darüber hinaus haben sich in der Ernährungsgemeinschaft spezielle Interaktionsformen zwischen verschiedenen Organismen entwickelt. Über Stoffkreislauf, Nahrungskette und Nahrungsnetz stehen alle Organismen eines Lebensraumes in einem unmittelbaren Lebenszusammenhang (s. Grafik).
Letztendlich sind auch die autotrophen Organismen auf andere (heterotrophe) Organismen angewiesen, da bei der Umwandlung, Zersetzung und Mineralisierung der organischen Substanz anorganische Verbindungen und Mineralsalze freigesetzt werden, die dadurch wieder zum autotrophen Aufbau körpereigener organischer Substanz genutzt werden können.
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