PROJEKT HYPERSOIL | Pfad: 0/07/04/07.htm |
Modul: Boden - Informationen | |
Kapitel: Bodentiere | |
Seitentitel: Milben (Acari) |
Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida) und repräsentieren die artenreichste Ordnung im Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda). Die Angaben in der Literatur schwanken zwischen 20.000 und 40.000 bekannten Arten weltweit, wovon etwa die Hälfte bodenbewohnend ist. Sie besiedeln fast alle Lebensräume und haben ein großes Formen- und Ernährungsspektrum entwickelt. Ihre durchschnittliche Größe liegt zwischen 0.5 und 2mm. In Deutschland kommen etwa 2500 bodenbewohnende Arten vor. Mit durchschnittlich etwa 100.000 - 400.000 Individuen pro m² Bodenausschnitt (30 cm tief) gehören sie neben den Springschwänzen zu den häufigsten Vertretern der Bodenarthropoden. Ihr Biomasse schwankt zwischen 1-10 g. Die systematische Untergliederung ist relativ schwierig. Allgemein lassen sich jedoch 2 Gruppen differenzieren, die parasitiformen Raubmilben und die acariformen Hornmilben (bzw. Käfer- oder Moosmilben) mit jeweils etwa 1000 Arten. Am häufigsten sind Hornmilben im Boden vertreten. Sie leben in den Streu- und obersten Bodenschichten, besitzen meist einen festen Panzer und ernähren sich überwiegend sapro- oder phytophag von Falllaub, Algen, Bakterien, Pilzen, Aas und/oder Kot. Sie gehören zu den Primärzersetzern und beschleunigen den Zersetzungsprozess organischer Substanzen. Die häufig stark gepanzerten und größeren Raubmilben leben zoophag von Fadenwürmern, Springschwänzen, Zweiflüglerlarven und anderen Milben, z.T. auch phytophag und als Parasiten. Ihre Verteilung im Boden ist stark abhängig von den Nahrungsquellen und Feuchtigkeitsverhältnissen. Wie bei den Springschwänzen haben sich auch bei den Milben unterschiedliche Lebensformtypen entwickelt.
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