PROJEKT HYPERSOIL     Pfad: 0/07/04/11.htm
Modul: Boden - Informationen
Kapitel: Bodentiere
Seitentitel: Käfer (Coleoptera)

Käfer sind die artenreichste Insektenordnung und gehören zum Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda). Ein großer Teil der Käferarten lebt zumindest partiell auf dem Boden, z.T. auch im Boden. Ihre Lebensweise ist unterschiedlich. Viele Arten leben räuberisch und ernähren sich zoophag, eine große Zahl von Arten ernährt sich aber auch von Pflanzenmaterial und Detritus (phyto- und saprophag) oder von Aas und Kot (nekro- und koprophag).

Die einheimischen Käferarten leben überwiegend an der Bodenoberfläche und können grabend mehr oder weniger tief in den Boden eindringen, sind aber nicht an diesen Lebensraum gebunden. Viele Arten haben aber bodengebundene Larvenstadien.

Die permanent bodenlebenden Käferarten sind mengenmäßig und im hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Boden weniger bedeutsam als die Käferarten, die an der Bodenoberfläche leben oder nur im Larvenstadium den Bodenkörper besiedeln. Sie sind in der Regel kleiner als 5 mm, relativ schmal und weisen verkürzte oder reduzierte Beine, Fühler und Flügel auf, zeigen also deutliche Angepasstheiten an das Bodenlückensystem.

Permanente Bodenkäfer finden sich z.B. bei den Kurzflügelkäfern (Staphylinidae), die räuberisch leben, und bei den Zwergkäfern (Pselaphidae), die sich überwiegend von Milben ernähren. Dazu gehören auch einige Laufkäferarten (Carabidae), die sich ebenfalls räuberisch von kleineren Insekten, Nacktschnecken und Würmern, aber auch von Aas ernähren.

Bei vielen Käferarten sind die Larvenstadien bodenbewohnend. Hier sind besonders die als Drahtwürmer bezeichneten Larven der Schnellkäfer (Elateridae) und die als Engerlinge bezeichneten Larven der Blatthornkäfer (Lammelicornia) zu nennen, zu denen z.B. Maikäfer, Dungkäfer und Mistkäfer gehören.

Aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Lebensweise sind Käfer insgesamt gesehen an verschiedenen Umlagerungs-, Anreicherungs- und Zersetzungsprozessen im Boden beteiligt.

zurück zur Übersicht: Häufige Gruppen wirbelloser Bodentiere

 

Weitere Informationen:

 

Literatur
BRAUNS, A. (1968): Praktische Bodenbiologie. Stuttgart: G. Fischer.
DUNGER, W. (1964): Tiere im Boden. Wittenberg: A. Ziemsen.
DUNGER, W. (1983): Tiere im Boden - 3. Auflage - Wittenberg: A. Ziemsen.
DUNGER, W./ FIEDLER, H. J. (Hrsg.) (1997): Methoden der Bodenbiologie. Jena; Stuttgart; Lübeck; Ulm: G. Fischer.
MÜLLER, G. (1965): Bodenbiologie. Jena: G. Fischer.