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Modul: Boden - Informationen
Kapitel: Bodentiere
Seitentitel: Steckbrief: Würmer

Steckbrief: Würmer

Wurm ist nicht gleich Wurm! In einer älteren, heute überholten Systematik des Tierreichs bezeichnete der Sammelbegriff "Würmer" (Vermes) z.T. sehr verschiedenartige Tiere von "wurmförmiger" Gestalt, d.h. Tiere mit zweiseitig symmetrischem, langgestrecktem Körper und rundem oder abgeplattetem Querschnitt. Vor etwa 250 Jahren wurden deshalb selbst Nacktschnecken und Insektenlarven zu den Würmern gezählt. Heute weiß man jedoch, dass z.B. die Ringelwürmer (Annelida) mit den Rund- oder Schlauchwürmern (Nemathelminthes) nicht näher verwandt sind als mit ganz anders gebauten Tieren wie etwa den Weichtieren (Mollusca). Zur Charakterisierung einer bestimmten Lebensform hat sich die alte Sammelbezeichnung jedoch erhalten.

. Größe
Je nach Stamm und Art beträgt die Körperlänge heimischer Würmer zwischen weniger als einem Millimeter und bis zu 300 Millimetern.

. Aussehen
Neben den äußerlichen Gemeinsamkeiten der meisten heimischen, bodenlebenden Würmer lassen sich einige Unterschiede zwischen den verschiedenen Stämmen nennen: Der Körper aller Ringelwürmer ist in eine große Zahl von hintereinanderliegenden, gleichartigen Abschnitten (Segmenten) aufgeteilt. Geschlechtsreife Tiere tragen einen "Gürtel" (= Clitellum). Wichtige Klassen sind die Enchyträen und die Regenwürmer (Lumbricidae), zu denen auch der Mistwurm gehört. Je nach Art sind sie durchsichtig-weiß bis dunkel gefärbt.
Die Rundwürmer sind ein Stamm von recht verschiedenartig gebauten Tieren, deren gemeinsames Merkmal das Fehlen einer echten Leibeshöhle (= Coelom) ist. Der Körperinnenraum ist nicht, wie z.B. bei den Ringelwürmern, von einem Bauchfell ausgekleidet, das die inneren Organe umhüllt , diese liegen hier frei in der Körperflüssigkeit. Rundwürmer sind im Boden u.a. durch die Fadenwürmer (Nematoda) vertreten, die einen unsegmentierten Körper besitzen. Sie sind meist weißlich bis gelblich gefärbt oder durchsichtig.

. Lebensraum
Ringelwürmer sind je nach Familie und Art in Waldböden und Mooren, in der Laubstreu, in Äckern und Wiesen, in Gärten sowie in Kompost- oder Dunghaufen zu finden. Die bodenbewohnenden Fadenwurmarten dagegen sind stark feuchtigkeitsgebunden und besiedeln bevorzugt den dünnen Wasserfilm der Bodenpartikel.

. Besonderheiten
Ringelwürmer ernähren sich meist von toten und verrottenden pflanzlichen, gelegentlich auch von tierischen Stoffen und sind in starkem Maße an Zersetzungsvorgängen im Boden und der Humusbildung beteiligt.
Fadenwürmer ernähren sich meist von lebenden Pflanzenteilen, Pilzen und Algen sowie räuberisch von Kleintieren.

. Filme
Würmer-Film für den Windows-Media-Player
Würmer-Film für den Realplayer