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Modul: Boden - Informationen
Kapitel: Bodentiere
Seitentitel: Steckbrief: Ameisen

Steckbrief: Ameisen

Weltweit gibt es etwa 6.000, in Europa rund 200 Ameisenarten. Ameisen (Formicidae) sind staatenbildende Insekten und treten gewöhnlich in drei verschiedenen Formen (sog. Kasten) auf: als Weibchen (Königin), Männchen und Arbeiterameisen.

. Größe
Arbeiterameisen erreichen je nach Art Größen zwischen 2 und 14 mm. Königinnen und Männchen können häufig die doppelte Körpergröße besitzen. Die Gelbe Wiesenameise wird zwischen 2 und 9 mm, die Wegameise, die in Deutschland zu den häufigsten Ameisenarten gehört, 4-10 mm, die Rote Waldameise 6-11 mm und die Roßameise 7-14 mm groß.

. Aussehen
Ameisen können geflügelt oder ungeflügelt sein. Man unterscheidet sie u.a. an der Form der Verbindung zwischen der Brust und dem Hinterleib (= Petiolus), die aus ein oder zwei Hinterleibsegmenten besteht und verdickt (Knotenameise) oder schuppenförmig (Schuppenameise) sein kann. Typisch für Ameisen sind die geknickten Fühler. Wenige einheimische Arten besitzen einen Wehrstachel, dessen Gift vor allem Eiweiße enthält. Die anderen Arten spritzen ihr Gift (Ameisensäure) den Angreifern entgegen.

. Lebensraum
Bauart und Standort der Nester sind artabhängig. So gibt es Ameisenvölker, die ihre Nester in feuchteren Biotopen in der Erde, unter Steinen und morschem Holz anlegen (z.B. Rote Gartenameise). Andere Arten bauen kleine Erdhügel zwischen Rasen oder in Mauerritzen (z.B. Gelbe Wiesenameise), bevorzugen hohle Bäume, um dort ihre reich gekammerten Kartonnester anzulegen (z.B. Glänzendschwarze Holzameise) oder bauen große Haufen aus Fichtennadeln über unterirdischen Holz- und Erdbauten (z.B. Rote Waldameise).

. Besonderheiten
Zu bestimmten Jahreszeiten entstehen Männchen und voll entwickelte Weibchen, die Königinnen. Beide Geschlechter sind gewöhnlich geflügelt und unternehmen Paarungsflüge. Bald danach sterben die Männchen. Das Weibchen, die Königin, wirft seine Flügel ab und legt zunächst eine einfache Nestkammer an, in der es die ersten Eier legt und die Larven aufzieht. Sobald nach ihrer Verpuppung die ersten Arbeiterameisen (flügellose Weibchen mit verkümmerten Fortpflanzungsorganen) schlüpfen, übernehmen sie die weitere Brutpflege, den Ausbau der Kolonie, das Herbeischaffen der Nahrung und die Verteidigung. Die Königin beschränkt sich nun nur noch auf das Eierlegen. Ameisen ernähren sich räuberisch oder von Blütennektar und anderen pflanzlichen Substanzen. Einige Arten "melken" Blattläuse und sammeln deren süßen Ausscheidungen.

. Filme
Ameisen-Film für den Windows-Media-Player
Ameisen-Film für den Realplayer