PROJEKT HYPERSOIL | Pfad: https://hypersoil.uni-muenster.de/1/03/07.htm |
Modul: Boden - Werkstatt | |
Kapitel: Assel-Werkstatt | |
Seitentitel: Lebensweise |
Asseln sind charakteristische Vertreter der Bodenoberflächenfauna und beteiligen sich maßgeblich an der Streuzersetzung und Bodendurchmischung (s. Bodenbiologische Bedeutung). Ihre gesellige Lebensweise führt häufig zu regelrechten Massenansammlungen unter Steinen oder anderen Materialien. Sie erreichen ein Lebensalter von etwa 2-4 Jahren, werden aber i.d.R. erst mit zwei Jahren geschlechtsreif (s. Fortpflanzung und Entwicklung). In Mitteleuropa bewohnen sie ausschließlich die
Streuschicht und den oberflächennahen Bodenbereich. Sie graben sich
i.d.R. nur zur Überwinterung und zur Überdauerung großer
Sommerhitze, z.T. aber auch zur Häutung (z.B. Rollasseln) in den
Boden ein. Einige Asselarten zeigen zunehmende Anpassungen an das Leben in trockeneren Bereichen. Diese sind bei den Keller- und Rollasseln stärker ausgeprägt als bei den Mauerasseln. Insbesondere die Rollasseln weisen Entwicklungen auf, die ihnen ein Leben bei geringer Luftfeuchtigkeit ermöglichen: Sie besitzen eine stark verdunstungsgeschützte Oberfläche und können sich vollständig einrollen, um sich vor Feuchtigkeitsverlusten, aber auch vor Feinden zu schützen. Darüber hinaus ist bei ihnen die Kiemenatmung weitgehend zu Gunsten großer Trachealorgane zur Lungenatmung zurückgebildet (s. Anpassung der Atmungsorgane; Müller 1965, DUNGER 1983). |