PROJEKT HYPERSOIL     Pfad: https://hypersoil.uni-muenster.de/1/03/11.htm
Modul: Boden - Werkstatt
Kapitel: Assel-Werkstatt
Seitentitel: Kellerassel

Die Kellerassel (Porcellio scaber) wird bis zu 20 mm lang. Sie ist dunkelgrau bis bräunlich gefärbt, manchmal gelblich gefleckt, und hat eine gekörnte Oberfläche. Die Seitenlappen auf Höhe der Augen ragen weit hervor und unterscheiden sich von den Seitenlappen der Mauerassel dadurch, dass sie breiter sind. Der Mittellappen der Stirn ist mehr oder weniger dreieckig.

Die Geißeln an der Spitze der zweiten Antennen, welche man mit der Lupe untersuchen muss, sind wie bei der Rollassel zweigliedrig, bei der Mauerassel dagegen dreigliedrig.

Kellerassel (Foto: Marius Buning)
Jungtier Kellerassel (Foto: Marius Buning / Gesine Hellberg-Rode
Kellerassel mit Jungtieren (Foto: Marius Buning / Gesine Hellberg-Rode)

Lebensraum

Wie die Mauerassel (Oniscus asellus), lebt auch die Kellerassel unter Steinen und in der Streuschicht von mittelfeuchten Laubwäldern und Gebüschen, gerne aber auch in Kellern, Gärten, Ställen, Gewächshäusern und Komposthaufen.

Die ursprüngliche Heimat der Kellerassel ist der westeuropäisch-atlantische Raum. Durch den Menschen wurde sie aber weltweit verbreitet. Sie zeigt einen starken synanthropen Charakter und ist häufig im menschlichen Siedlungsbereich zu finden, z.B. auch in Kellerräumen, die namensgebend sind. Die Kellerassel gilt als die häufigste und am weitesten verbreitete Landassel Mitteleuropas.


Besonderheiten

Im Laufe der Evolution haben sich bei Kellerasseln und Rollasseln Tracheenlungen ausgebildet. Sie befinden sich unter den Außenästen der Hinterleibsfüße am ersten und zweiten Segment des Abdomens. Wenn man die Assel auf der Bauchseite betrachtet, kann man die Trachealorgane deutlich erkennen, da sie aufgrund der Luftfüllung weiß erscheinen.

Kellerasseln verfügen zwar auch über Kiemen und sind in der Lage, über die Körperoberfläche Luftsauerstoff aufzunehmen, aber die Reduktion der Kiemen ist soweit fortgeschritten, dass der größte Teil des Sauerstoffs über die Tracheenlungen aufgenommen wird (s. Anpassung der Atmungsorgane). Sie ist also weniger an hohe Luftfeuchtigkeit gebunden als die Mauerassel.

Es gibt Fälle, in denen die deutschen Namen den Arten gerechter werden als die ursprünglich lateinischen Artbezeichnungen, wie das nachfolgende Beispiel zeigt. - Ein Auszug aus dem Lexikon der Tiernamen - Lateinisch/ Deutsch:
Kellerassel Porcellio scaber ein nicht von allen geliebter
Hausgenosse
porcellus, -i (lat.) Schweinchen
scaber, -bra, -brum (lat.) rau, schäbig, unsauber, räudig
Quelle: http://www.tmg.musin.de/bodentmg/tmgnatur/insektenhome/kellerassel.html (15.09.03)