PROJEKT HYPERSOIL | Pfad: https://hypersoil.uni-muenster.de/1/03/12.htm |
Modul: Boden - Werkstatt | |
Kapitel: Assel-Werkstatt | |
Seitentitel: Rollassel |
Die Rollassel (Armadillidium vulgare) wird bis zu 16 mm lang und verdankt ihren Namen der Fähigkeit, sich vollständig zu einer Kugel einzurollen. Die Männchen sind überwiegend einheitlich blau-, schwarz- oder braungrau gefärbt, die Weibchen in der Regel zusätzlich mit helleren Flecken marmoriert. Ihre Oberfläche ist im Gegensatz zur Mauer- und Kellerassel auffallend glatt, bisweilen glänzend.
Genau wie bei der Kellerassel sind die Geißeln (Endglieder der Antennen) der (zweiten) Antennen zweigliedrig; um das eindeutig feststellen zu können, ist die Verwendung einer Lupe notwendig.
Die Rollassel besitzt gegenüber Mauerassel
und Kellerassel die größte Trockenresistenz. So kommt
es, dass Rollasseln an Waldrändern oder anderen trockenen,
zum Teil sonnigen Standorten, wie z.B. auf Ruderalflächen,
vorkommen.
Im Laufe der Evolution haben sich bei Rollasseln relativ hoch organisierte Tracheenlungen ausgebildet. Sie befinden sich unter den Außenästen der Hinterleibsfüße am ersten und zweiten Hinterleibssegment. Wenn man die Assel auf der Bauchseite betrachtet, kann man die Trachealorgane deutlich erkennen, da sie aufgrund der Luftfüllung weiß erscheinen. Diese besonders großen Trachealorgane und die reduzierten Kiemenanlagen sind der dritte Faktor bezogen auf die Trockenresistenz der Rollasseln. Die Kiemen sind bei den Rollasseln schon soweit reduziert, dass eine Ausschaltung dieser Tracheenlungen zum Tod der Tiere führen würde (s. Anpassung der Atmungsorgane). Rollasselweibchen haben bis zu drei Bruten pro Jahr. Die Anzahl der Jungtiere pro Brut ist deutlich höher als bei den Mauerasseln. Je nach Größe des Weibchens werden 20-160 Jungtiere entlassen. |
||||