Der „Lebensraum Boden“ wird intensiv erkundet.
Dazu wird ein ausgesuchter Ausschnitt des Bodens durch ein selbst gebasteltes
„Bodenfenster“ betrachtet. Die Aufmerksamkeit der Lernenden
wird so auf einen bestimmten Boden-Bereich konzentriert und lässt
sie dort die Bodenwelt entdecken.
Material:
Pappe für das Erd-Fenster (z.B. die DIN A4 Zeichenblockpappe oder
Schuhkartondeckel).
Vorbereitung:
Jeder Schüler/ jede Schülerin schneidet einen Erdfensterrahmen
aus der Pappe zurecht. Dazu wird aus der Pappe ein Rechteck herausgeschnitten,
so dass ein Rahmen entsteht.
Durchführung:
Im Wald oder auf der Wiese sucht sich jeder Schüler/ jede Schülerin
einen interessanten Bodenbereich aus (z.B. eine Fläche mit kleinen
Pflanzen, Steinen, Laub und Moos). Dann legen sie sich mit dem Bauch auf
den Boden. Der gebastelte Fensterrahmen wird so platziert, dass der gewählte
Ausschnitt gut betrachtet werden kann. Zunächst sollte die Wahrnehmung
auf das Sehen und Riechen konzentriert werden. Die Beobachtungen und der
wahrgenommene Geruch werden untereinander ausgetauscht. Anschließend
erforschen die Lernenden die Natur vor sich und heben Steine, Blätter
und Äste an. Die Entdeckungen werden der Gruppe mitgeteilt. Gedanken
und Gefühle sowie Wissen über die Lebewesen und Pflanzen und
deren Vernetzung werden ausgetauscht. (vgl. JANSSEN/ TROMMER 1988, S.
45; SCHMIDT 1998, S. 34)
Variation:
• Alternativ zu den Erdfenstern aus Pappe kann eine 5x5 m Bodenfenster-Plane,
z.B. aus Recycling-Kunststoff verwendet werden. Aus der Mitte der Plane
wird ein rundes Fenster von 1,50 m Durchmesser herausgeschnitten. Mit
der Bodenfenster-Plane wird genauso verfahren wie mit den Erdfensterrahmen.
Alle Schüler und Schülerinnen legen sich im Kreis bauchwärts
auf die Plane um das mittige Fenster herum und betrachten den Ausschnitt.
(vgl. JANSSEN/ TROMMER 1988, S. 39)
• Auf die natürlichste Weise wird der Boden
ohne Hilfsmaterialien betrachtet. Dazu legen sich die Lernenden einfach
in einem Kreis auf den Wald- oder Wiesenboden. Die Aufmerksamkeit wird
auf die Beschaffenheit eines Bodenausschnittes gelenkt. (vgl. KNIRSCH
1993, S. 36-37)
• Der Boden und die dort lebenden Tiere und Pflanzen
können auch mit der Lupe in Augeschein genommen werden. Hierzu benötigt
man ein Vergrößerungsglas oder eine Becherlupe (vgl. CORNELL
1979, S.49).
Literatur:
CORNELL, J.B. (1979): Mit Kindern die Natur erleben.
Prien: Ahorn-Verlag.
JANSSEN, W./ TROMMER, G. (1988): Wald erleben.
– Unterricht Biologie 12, Heft 137, S. 39-44.
KNIRSCH, R.R. (1993): Unsere Umwelt entdecken.
2. Auflage. Münster: Ökotopia Verlag.
SCHMIDT, K. (1998): Die Natur-Erlebnis-Tour. -
Grundschule 30, Heft 1, S. 32-34.
|