Steckbrief: Gehäuseschnecken
Gehäuseschnecken
tragen eine gewundene Schale, das „Schneckenhaus“, das den
Rücken- bzw. Eingeweidesack umhüllt. Fast alle Gehäuseschnecken
können sich bei Gefahr oder bei ungünstigen Lebensbedingungen
(z.B. Trockenheit, hohe oder niedrige Umgebungstemperatur)
vollständig in ihr Haus zurückziehen. Häufige heimischen
Arten sind Bernstein-, Bänder- und Schüsselschnecke.
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Größe
Schüsselschnecken
sind mit einem Gehäusedurchmesser von 7 mm die kleinsten
Schneckenarten in Mitteleuropa. Das Gehäuse der Bänderschnecken
(Hain- und Garten-Bänderschnecke) wird bis 25 mm, das der
Bernsteinschnecke 13-30 mm groß.
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Aussehen
Ebenso
wie Nacktschnecken besitzen auch Gehäuseschnecken einen
langestreckten Körper. Die Schalen
auf ihrem „Rücken“ sind in der Regel gleichmäßig spiralig
aufgewunden, wobei die Umgänge der Spirale in Richtung der
Öffnung immer weiter werden. Die meisten Gehäuse sind gefärbt
und besitzen regelmäßige Musterzeichnungen. Bei den Bänderschnecken
herrscht eine große Vielfalt an unterschiedlichen Färbungen
vor (= Polymorphismus). So kann
die Grundfarbe ihrer großen kugeligen Gehäuse gelb, weiß,
rosa, violett oder braun sein, auch die dunkle Muster-Streifung
ist variabel oder fehlt ganz. Bei der Hain-Bänderschnecke
ist der Mundsaum (d.h. der innere Rand der Gehäuseöffnung)
dunkel, bei der Garten-Bänderschnecke hell gefärbt. Die
Bernsteinschnecke besitzt ein dünnwandiges, bernsteingelbes,
spitz-eiförmiges Gehäuse, das im leeren Zustand lichtdurchlässig
ist. Die Gefleckte Schüsselschnecke hat auf ihrem flachen,
mittelbraunen Gehäuse dunkelbraune Streifen. Die Öffnung
ist oval, bei der nahe verwandten Braunen Schüsselschnecke
dagegen rund. Die ausschließlich im Boden lebende Blindschnecke
(Cecilioides acicula)
entwickelt ein langgestrecktes, weitgehend durchsichtiges
Gehäuse von 4-5 mm Länge und einem Durchmesser von 1-1,5
mm.
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Lebensraum
Als
Landschnecken bevorzugen auch die Gehäuseschnecken feuchte
und schattige Lebensräume. Bänderschnecken findet man in
Gärten und in laubreichen Wäldern, oft an feuchten Orten
mit Stauden und Brennnesseln oder in Hecken. Im Gegensatz
zu ihrem Namen ist die Garten-Bänderschnecke häufiger im
Wald anzutreffen als die Hain-Bänderschnecke. Schüsselschnecken
kommen ebenfalls in Gärten und Wäldern sowie im freien Gelände
vor. Man kann häufig viele Individuen an einer Stelle (z.B.
unter Totholz, Laub oder Steinhaufen)
finden. Die Bernsteinschnecke ist eine typische Art feuchter
Wiesen und Wälder und hält sich oft in Gewässernähe auf.
Die lebenden Tiere sind eher auf Schilf und höheren Pflanzen
(Stauden), ihre leeren Gehäuse aber häufig am Boden zu finden.
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Besonderheiten
Bänder-
und Schüsselschnecken ernähren sich hauptsächlich von verrottetem,
Bernsteinschnecken dagegen von frischem Pflanzenmaterial.
Für den Aufbau ihres Gehäuses benötigen alle Gehäuseschecken
kalkhaltige Substrate.
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