Die Rollassel (Armadillidium
vulgare) wird bis zu 16 mm lang und verdankt ihren Namen der
Fähigkeit, sich vollständig zu einer Kugel einzurollen.
Die Männchen sind überwiegend einheitlich blau-, schwarz-
oder braungrau gefärbt, die Weibchen in der Regel zusätzlich
mit helleren Flecken marmoriert. Ihre Oberfläche ist im Gegensatz
zur Mauer- und Kellerassel auffallend glatt, bisweilen glänzend.
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Rollassel (Foto: Marius Buning) |
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Rollassel (Foto: Marius Buning) |
Genau wie bei der Kellerassel sind die Geißeln
(Endglieder der Antennen) der (zweiten) Antennen zweigliedrig; um
das eindeutig feststellen zu können, ist die Verwendung einer
Lupe notwendig.
Lebensraum
Die Rollassel besitzt gegenüber Mauerassel
und Kellerassel die größte Trockenresistenz. So kommt
es, dass Rollasseln an Waldrändern oder anderen trockenen,
zum Teil sonnigen Standorten, wie z.B. auf Ruderalflächen,
vorkommen.
Ihre Überlebensfähigkeit in relativ trockenen Biotopen
hängt unter anderem mit ihrem harten Außenskelett, das
die Assel vor Verdunstung schützt, und mit ihrem Einrollvermögen
zusammen, welches die Verdunstung ebenfalls reduziert.
Besonderheiten
Im Laufe der Evolution haben sich bei Rollasseln
relativ hoch organisierte Tracheenlungen ausgebildet. Sie
befinden sich unter den Außenästen der Hinterleibsfüße
am ersten und zweiten Hinterleibssegment. Wenn man die Assel
auf der Bauchseite betrachtet, kann man die Trachealorgane
deutlich erkennen, da sie aufgrund der Luftfüllung weiß
erscheinen. Diese besonders großen Trachealorgane und
die reduzierten Kiemenanlagen sind der dritte Faktor bezogen
auf die Trockenresistenz der Rollasseln. Die Kiemen sind bei
den Rollasseln schon soweit reduziert, dass eine Ausschaltung
dieser Tracheenlungen zum Tod der Tiere führen würde
(s. Anpassung der Atmungsorgane).
Rollasselweibchen haben bis zu drei Bruten pro
Jahr. Die Anzahl der Jungtiere pro Brut ist deutlich höher
als bei den Mauerasseln. Je nach Größe des Weibchens
werden 20-160 Jungtiere entlassen.
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