Zu 
                  den Elementargöttern, die von den Griechen verehrt wurden, 
                  gehörte Gaia 
                  (griech. = Die Erde). Gaia - auch „Ge“ genannt - 
                  war das erste Wesen, das dem Urchaos entsprang und zugleich 
                  die Mutter von Uranus (Himmel), Pontos (Meer) und den Gebirgen. 
                  (GRANT&HAZEL 1973, S. 152). Als Erdmutter war sie „… 
                  eine sanfte, weibliche, hegende Gottheit, wie wir sie auch in 
                  anderen Frühreligionen finden, aber zugleich unnachsichtig 
                  mit allen, die nicht in Einklang mit der Erde lebten.“ 
                  (RÜCKERT 1997, S.2). Die Griechen glaubten, dass die ersten 
                  Menschen aus der Erde und die ersten Götter aus Gaia hervorgegangen 
                  sind (vgl. ELIADE 1992, S. 20).  
                  In enger Beziehung zu Gaia steht Demeter, 
                    die Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Demeter 
                    wird ebenfalls oft mit „Erdmutter“ übersetzt 
                    (vgl. EHMER 1998, S. 123). Nur ist Demeter „… 
                    nicht die Erdgöttin selbst (…), sondern eigentlich 
                    nur die fruchtbare Ackerflur, der Humus; weniger der Planet 
                    Erde als vielmehr das Element Erde, (…) keine wild-titanische 
                    Elementarkraft, keine chaotische Naturkraft, (…) nicht 
                    die Natur im Rohzustand, sondern die gebändigte, gezähmte, 
                    durch menschlichen Einsatz in Plan und Ordnung gebrachte Natur. 
                    Eine Fruchtbarkeitsgöttin also, Hüterin des Ackerbaus, 
                    in der Hand eine blühende Kornähre tragend“ 
                    (EHMER 1998, S. 125). Folgendes Zitat verdeutlicht die Verehrung 
                    der segenbringenden Göttin der Erdfruchtbarkeit und des 
                    Korns: 
                  
                     
                      |   „Willkommen, die das Brot 
                          uns gibt, das Korn uns gibt, Demeter. 
                          Den Wagen mit dem Korbe ziehen vier blanke Schimmelstuten: 
                           
                          So blinken soll der Frühling uns, soll Sommer uns 
                          und Winter.  
                          So blinken soll uns auch der Herbst. Das bringt der 
                          großen Göttin  
                          Allmacht uns mit, das lässt sie uns bis nächstes 
                          Jahr genießen.“ 
                          (Kallimachos zitiert nach ELIADE 1992, S. 44)  | 
                     
                   
                  Die Geschichte über den Raub von Persephone, 
                    der Tochter Demeters, durch den Unterweltgott Hades beschreibt 
                    sinnbildlich den Ursprung vom Wechsel des Blühens und 
                    Absterbens in der Natur (s. Texte und Gedichte). 
                  Der Name „Gaia“ erfuhr insbesondere 
                    Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts durch den Wissenschaftler 
                    James Lovelock (Kybernetiker und Klimatologe) eine Renaissance. 
                    Der Begriff wurde zum Synonym für die Interpretation 
                    der Erde als lebender Organismus (LOVELOCK 1992) (s. Gaia 
                    - Die Erde ist ein Lebewesen). 
                  Texte und Gedichte: 
                  
                  Interessante Links: 
                  • Gottheiten der Erde: http:// 
                    www.sungaya.de/schwarz/allmende/goetter/erde.htm   
                  
                  Literatur 
                  EHMER, M.K. (1998): Die Weisheit des 
                    Westens. Düsseldorf: Patmos. 
                    ELIADE, M. (1992): Schamanen, Götter und Mysterien. Die 
                    Welt der alten Griechen. Freiburg: Herder. 
                    GRANT, M. / HAZEL, J. (1973): Lexikon der antiken Mythen und 
                    Gestalten. München: List. 
                    LOVELOCK, J. (1992): Gaia. Die Erde ist ein Lebewesen - 2. 
                    Auflage - Bern: Scherz. 
                    RÜCKERT, M. (1997): Gaia: Mutter Erde ist ein Lebewesen 
                    und Amazonien eines ihrer wichtigsten Organe – Aus den 
                    Arbeiten von James Lovelock. http://www.av.fhkoeln.de/professoren/rueckert/scripten/brgaia.doc 
                    [Stand:2002-04-24] 
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