| Information  Springschwänze (Collembolen) sind kleine, 
                    meist nur 1-2 mm lange zarthäutige Tiere, die zu den flügellosen 
                    Insekten gehören. Ihr Körper ist in Kopf, Brust (Thorax) und 
                    Hinterleib gegliedert. Sie besitzen 6 Beine, zwei Fühler und 
                    (bis auf wenige Ausnahmen) eine Sprunggabel am Hinterleib, 
                    mit der sie sich kraftvoll abstoßen können. Am ersten Hinterleibssegment 
                    befindet sich bauchseits hinter dem letzten Beinpaar ein Ventraltubus, 
                    der zum Gasaustausch, zur Wasseraufnahme und zum Anheften 
                    an senkrechten Flächen dient (s. Abb. 1). Die kleinste Springschwanzart 
                    ist nur 0,3 mm lang, die größte etwa 9mm. Springschwänze sind an der Zersetzung der 
                    Laubstreu und anderer organischer Reste beteiligt, überwiegend 
                    indem sie diese mechanisch zerkleinern. Sie ernähren sich 
                    je nach Art, von Pflanzenteilen, Pilzfäden (Mycel), Mikroorganismen, 
                    Aas und Kotresten.  Springschwänze sind eine artenreiche Gruppe 
                    und weit verbreitet. Sie besiedeln die verschiedensten Standorte 
                    (z.B. Pflanzen, Wasseroberfläche, Oberfläche und Tiefenschicht 
                    des Bodens), sind aber auf ausreichend Feuchtigkeit angewiesen. 
                    Am häufigsten sind sie an Bodenstandorten zu finden. Hier zeigen sie einen großen Artenreichtum, 
                    hohe Individuendichte und starke Formenvielfalt. In Anpassung 
                    an das Leben in verschiedenen Bodentiefen haben sich unterschiedliche 
                    Lebensformtypen entwickelt: Die Springschwanzarten der tieferen 
                    Bodenschichten zeichnen sich gegenüber den Oberflächenarten 
                    durch eine geringe Größe, abnehmende Pigmentierung sowie zunehmende 
                    Reduktion von Körperbehaarung, Lichtsinnesorganen und Sprunggabeln 
                    aus (s. Abb. 2,3,4).   
                     
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                      | Abb. 1: Körperbau eines typischen 
                        Springschwanzes (hier: Isotoma thermophila) PAO= Postantennalorgan, O= Einzelaugen (Ommen), VT= Ventraltubus,
 R= Haltevorrichtung für die Sprunggabel (F), die 
                        in Ruhestellung eingeklappt ist.
 Rechtes Hinterbein nicht gekennzeichnet - Abb. aus: DUNGER 
                        1964, S. 133.
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                      |  | Abb. 2: Größen- und Formunterschiede bei Springschwänzen 
                        aus verschiedenen Lebensräumen.
 
 tiefere Bodenschicht: a
 obere Bodenschicht: b, d
 Bodenoberfäche: c
 
 (aus: BRAUNS 1968, S. 93)
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                      | Abb. 3: Langgestreckte Springschwänze der Bodenoberfläche 
                        (a - 3,5 mm), des Oberbodens
 (b - 1,7 mm) und des Unterbodens (c - 1 mm) (aus: DUNGER 
                        1964, S. 136).
 | Abb. 
                          4:Kugel-Springer auf Pflanzen (a - 1,3 mm), an der 
                          Bodenoberfläche (b - 0,7 mm) und im Boden (c - 
                          0,35 mm) (aus: DUNGER 1964, S. 136).
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