Zweiflügler sind Fluginsekten und
gehören zum Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda).
Sie verbringen nur das Larvenstadium im Boden und sind damit
als temporäre Bodentiere einzustufen. Etwa drei Viertel
der einheimischen Zweiflügler-Familien bilden im Larvenstadium
echte Bodenformen aus (BRAUNS 1968, S. 406). Dazu gehören
z.B. Haarmücken (Bibionidae), Zuckmücken (Chironomidae),
Schnaken (Tipulidae), Stubenfliegen (Muscidae), Pilzmücken
(Mycetophilidae), Raubfliegen (Asilidae), Waffenfliegen (Stratiomyidae)
und Schmetterlingsmücken (Psychodidae).
Die bodenbewohnenden Zweiflüglerlarven
(= Maden) sind wurmförmig und werden bis zu 60 mm lang.
Die einzelnen Arten unterscheiden sich hinsichtlich Größe,
Färbung, Oberflächenstruktur und Entwicklung der
Körperanhänge. Sie leben vorwiegend in den Streu-
und oberen humusreichen Bodenschichten. Da sie eine zarte
Oberflächenhaut und einen weichen Körper besitzen,
sind sie auf ausreichend Bodenfeuchtigkeit und ein entsprechend
lockeres Bodengefüge angewiesen. Sie ernähren sich
überwiegend saprophag von abgestorbenen Pflanzenresten
und anderen organischen Substanzen, vereinzelt aber auch räuberisch
von anderen Insekten(-larven) oder Schnecken.
Von besonderer Bedeutung sind die Haarmücken-
und Schnakenlarven, die stark an der Zersetzung von Falllaub
und Totholz beteiligt sind.
Literatur |
BRAUNS, A. (1968): Praktische
Bodenbiologie. Stuttgart: G. Fischer. |
DUNGER, W. (1964): Tiere im Boden.
Wittenberg: A. Ziemsen. |
DUNGER, W. (1983): Tiere im Boden
- 3. Auflage - Wittenberg: A. Ziemsen. |
EISENBEIS, G./ WICHARD, W. (1985):
Atlas zur Biologie der Bodenarthropoden. Stuttgart; New
York: G. Fischer. |
MÜLLER, G. (1965): Bodenbiologie.
Jena: G. Fischer. |
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