Das Herstellen von Gefäßen aus
Erde ( = irdene Gefäße) ist eine alte Kulturtechnik,
die schon unsere Vorfahren vor Jahrtausenden kannten. Auch
heute noch werden Tongefäße in Töpfereien
hergestellt und die Töpfermuseen zeugen von der Kunst
dieses alten Handwerks.
Im Umgang mit dem Boden lernen die Schülerinnen und Schüler,
dass der Boden uns natürliches Material zur Herstellung
von Kulturgegenständen liefert. Beim Modellieren der
Gefäße setzen sie sich mit den vielfältigen
Eigenschaften des Tons auseinander. Die Lernenden erfahren
die Struktur, Formbarkeit, Bindigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit
sowie die unterschiedliche Konsistenz des Tons vor und nach
dem Brennen. Der oft negativ mit Schmutz oder Dreck assoziierte
Boden wird aus einer anderen Perspektive wahrgenommen.
Material:
Ton (z.B. aus Bastelläden oder der Töpferei); Kaffeebecher;
Küchenmesser (stumpf); Zeitungspapier; Brennofen (evtl.
in der Schule).
Durchführung:
Zuerst wird ein Stück Ton ca. 1cm dick ausgerollt. Mit
einem Kaffeebecher wird ein Kreis ausgestochen der später
als Boden des Gefäßes genutzt wird. Aus dem verbleibenden
Ton werden lange runde Schnüre gerollt. Diese sollten
ca. 30-50cm lang sein und Bleistiftdicke haben. Der Anfang
einer Tonschnur wird rund um den ausgestochenen Boden gelegt
und festgedrückt. Die Schnur wird dann in Form eines
Gefäßes um den Gefäßboden hochgewickelt.
Die einzelnen Schichten müssen immer fest angedrückt
werden. Ist die gewünschte Gefäßhöhe
erreicht, werden die Rillen innen und je nach Geschmack auch
außen mit dem Messer glatt gestrichen (dazu kein Wasser
benutzen!). Der Übergang zum Boden des Gefäßes
wird ebenfalls glatt gestrichen. (vgl. IPTS 2000, 4.02)
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Tongefäß |
Das Gefäß wird ca. 1-2 Wochen
an einem trockenen Ort stehengelassen bis es vollständig
getrocknet ist. Zur endgültigen Fertigstellung wird das
Gefäß eine Nacht lang im Brennofen bei 900ºC
gebrannt. (vgl. IPTS 2000, 4.02).- Ist kein Ofen zur Hand,
so ist dies nicht weiter problematisch. Der einzige Nachteil
liegt darin, dass nicht gebrannte Tongefäße durch
den Kontakt mit Wasser wieder weich werden oder an der Luft
zerbröseln.
Abschließend werden die Erfahrungen, die beim Umgang
mit dem Ton gemacht wurden ausgetauscht.
Tipp: Die Herstellung
von Gefäßen aus Ton kann sehr gut mit einem Besuch
in einer Töpferei oder einem Töpfermuseum verbunden
werden.
Variation:
Alternativ zum Modellieren mit Tonschnüren
können kleine Tonkugeln geformt werden. Die Kugeln werden
rund um den Gefäßboden festgedrückt. Jede
weitere Tonkugelreihe wird versetzt auf die untere Reihe aufgedrückt.
Dadurch ergibt sich ein schönes Muster und die Stabilität
ist gewährleistet.
Literatur:
IPTS (2000): Landesinstitut Schleswig-Holstein
für Praxis und Theorie der Schule: PING. Ich und der
Boden. Themenmappe für die Jahrgangsstufe 5/6, Entwicklungsfassung
2000, SH.56.14.02.00. Kronshagen.
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