Als Bodengefüge 
                    oder Bodenstruktur wird 
                    die räumliche Anordnung der unregelmäßig geformten 
                    festen mineralischen und organischen Bodenbestandteile bezeichnet, 
                    durch die das ganze Bodenvolumen in das Volumen der festen 
                    Bodensubstanz, das sogenannte Substanzvolumen 
                    und in das Porenvolumen 
                    differenziert wird. 
                  
                     
                        | 
                     
                     
                      | Substanzvolumen und Porenvolumen des 
                        Bodens | 
                     
                   
                  Abhängig von der Bodenart, dem Gehalt 
                    an organischer Substanz, der Tätigkeit der Bodenorganismen 
                    (z.B. Bioturbation) sowie von Art und Grad der Zusammenlagerung 
                    von mineralischen und organischen Boden-komponenten (s. Gefüge-Formen 
                    und ihre Entstehung) zeigen die verschiedenen Böden sehr 
                    unterschiedliche Aufteilungen des Bodenvolumens. 
                  Von dieser Aufteilung des Bodenvolumens 
                    sind der Wasser-, Luft-, Wärme- und Nährstoffhaushalt, 
                    die Durchwurzelbarkeit und die Bearbeitbarkeit sowie die Verlagerungsprozesse 
                    bei der Bodengenese abhängig (s. Bodenentwicklung 
                    und Bodeneigenschaften). 
                  Weitere Informationen:  
                  
                   
                  
                     
                      | Literatur: | 
                     
                     
                      |  AG 
                        BODEN (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. Hannover | 
                     
                     
                      | BERGSTEDT, C./ DIETRICH, V./LIEBERS, 
                        K.(Hg.). (1998): Boden. Naturwissenschaften Biologie-Chemie-Physik. 
                        Berlin:Volk und Wissen | 
                     
                     
                      | ENSSLIN, W./ KRAHN, R./ SKUPIN, 
                        S. (2000): Böden untersuchen. Wiebelsheim: Quelle 
                        & Mayer | 
                     
                     
                      | GISI, U. et al. (1997): Bodenökologie. 
                        Stuttgart - New York: Thieme  | 
                     
                     
                      | HINTERMAIER-ERHARD, G./ ZECH, 
                        W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: 
                        Enke. | 
                     
                     
                      | SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde 
                        in Stichworten.Berlin; Stuttgart: Borntraeger | 
                     
                   
                   
                   
                   Substanzvolumen 
                  Als Substanzvolumen 
                    des Bodens (SV) wird das Volumen aller festen Bodenbestandteile 
                    (= Bodenmatrix) bezeichnet. Es ergibt sich aus der Differenz 
                    zwischen Bodenvolumen (BV) und Porenvolumen (PV): SV = BV 
                    - PV. 
                  Je nach Qualität der Festsubstanz 
                    des Bodenkörpers unterscheidet man zwischen mineralischer 
                    und organischer Bodensubstanz, die aber in der Regel in der 
                    Bodenmatrix in gemischter Form vorliegt. 
                   
                   Porenvolumen 
                  Als Porenvolumen 
                    (PV) wird der Anteil der mit Luft bzw. Gas und/ oder Wasser 
                    bzw. Bodenlösung gefüllten Poren (= Bodenhohlräume) 
                    am Bodenkörper bezeichnet. Es ergibt sich aus der Differenz 
                    zwischen Bodenvolumen (BV) und Substanzvolumen (SV): PV = 
                    BV - SV. 
                  Das Porenvolumen wird durch Poren unterschiedlicher 
                    Größe und Gestalt differenziert: 
                  
                     
                      |  | 
                      Grobporen: mittlerer Durchmesser 
                        > 10 µm, Sickerwasser führend, nach Abzug 
                        des Sickerwassers mit Luft gefüllt; | 
                     
                     
                      |  | 
                      Mittelporen: Ø 
                        10 - 0,2 µm, verfügbares Haltwasser haltend, 
                        bei Austrocknung mit Luft gefüllt; | 
                     
                     
                      |  | 
                      Feinporen: Ø < 
                        0,2 µm, nicht verfügbares Haftwasser haltend, 
                        nur bei starker Austrocknung mit Luft gefüllt. | 
                     
                   
                  Abhängig von der Größe 
                    der Poren enthält das Porenvolumen unterschiedliche Anteile 
                    an gasförmigen Bestandteilen (Bodenluft) und flüssigen 
                    Bestandteilen (Bodenwasser bzw. wässrige Bodenlösung). 
                    Allgemein nehmen das Porenvolumen und der Anteil der wasserführenden 
                    Feinporen mit abnehmender Korngröße der festen 
                    Bodensubstanz zu. 
                  
                     
                      | Literatur: | 
                     
                     
                      | BERGSTEDT, C./ DIETRICH, V./LIEBERS, 
                        K.(Hg.). (1998): Boden. Naturwissenschaften Biologie-Chemie-Physik. 
                        Berlin:Volk und Wissen | 
                     
                     
                      | HINTERMAIER-ERHARD, G./ZECH, 
                        W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: 
                        Enke. | 
                     
                     
                      | SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde 
                        in Stichworten.Berlin; Stuttgart: Borntraeger | 
                     
                   
                   
                   
                  Gefüge-Formen 
                    und ihre Entstehung 
                  Nach der räumlichen Anordnung und 
                    Dichte der Teilchen werden grundsätzlich 4 Gefüge-Formen 
                    unterschieden: 
                  
                     
                      | 1. | 
                      Elementar- 
                        oder Einzelkorngefüge: die festen Mineral- 
                        und Humuspartikel liegen isoliert nebeneinander, z.B. 
                        loser Sand; | 
                     
                     
                      | 2. | 
                      Kohärent- 
                        oder Hüllengefüge: die Bodenteilchen 
                        bilden ein dicht zusammenhängendes (kohärentes) 
                        Gefüge dichtester Packung, z.B. größere 
                        Mineralkörner mit dichten Umhüllungen etwa von 
                        Calciumcarbonat (CaCO3), kolloider 
                        Kieselsäure, Huminstoffe, Tonsubstanzen oder andere 
                        Materialien; | 
                     
                     
                      | 3. | 
                      Aggregat- 
                        oder Aufbaugefüge: die mineralischen und organischen 
                        Bodenteilchen bilden durch lockere Aneinanderlagerung 
                        und Kopplung Aggregate unterschiedlicher Größe 
                        und Form, z.B. Krümel (Ø 1-10 mm) oder Bröckel 
                        (Ø > 10 mm); | 
                     
                     
                      | 4. | 
                      Segregat- 
                        oder Absonderungsgefüge: die überwiegend 
                        feinkörnigen mineralischen Bodenpartikel bilden kleinere 
                        oder größere Absonderungsformen (Segregate), 
                        vor allem infolge von Austrocknungs- und Schrumpfungsprozessen, 
                        in Form von Polyedern, Prismen, Säulen oder Platten. | 
                     
                   
                   
                  
                     
                        | 
                     
                     
                      Schema der wichtigsten Gefüge-Formen 
                         
                        verändert nach: SCHROEDER, D. (1992), S. 59 | 
                     
                   
                  Während die Gefüge-Formen des 
                    Makrogefüges mit den bloßen Augen zu erkennen sind, 
                    lassen sich Mikrogefüge-Strukturen nur mit Hilfe von 
                    Bodendünnschliffen unter dem Mikroskop analysieren. 
                  Ein optimales Verhältnis 
                    von Substanzvolumen und Porenvolumen mit entsprechend optimaler 
                    Porenverteilung ist lediglich beim Aggregatgefüge und 
                    hier insbesondere beim Krümelgefüge gegeben. 
                  An der Entstehung der Gefüge-Formen 
                    sind unterschiedliche Substanzen beteiligt: 
                  
                     
                      |  | 
                      Mineralische und organische Bodenkolloide, | 
                     
                     
                      |  | 
                      Organismen des Edaphons, | 
                     
                     
                      |  | 
                      Wurzeln der höheren Pflanzen 
                        und | 
                     
                     
                      |  | 
                      Calciumcarbonat (CaCO3). | 
                     
                   
                  Zusätzlich müssen aggregierende 
                    (zusammenlagernde) und segregierende (zerteilende) Kräfte 
                    wirksam werden. Aggregierende Kräfte sind etwa Kohäsions- 
                    und Adhäsionskräfte; segregierende Kräfte sind 
                    insbesondere Dehydratationskräfte (bei Schrumpfung von 
                    gequollenen Kolloiden bei Wasserverlust) und Druckkräfte 
                    beim Gefrieren von Wasser. 
                  
                     
                      | Literatur: | 
                     
                     
                      | AG BODEN (1994): Bodenkundliche 
                        Kartieranleitung. Hannover | 
                     
                     
                      | BERGSTEDT, C./ DIETRICH, V./LIEBERS, 
                        K.(Hg.). (1998): Boden. Naturwissenschaften Biologie-Chemie-Physik. 
                        Berlin:Volk und Wissen | 
                     
                     
                      | ENSSLIN, W./KRAHN, R./SKUPIN, 
                        S. (2000): Böden untersuchen. Wiebelsheim: Quelle 
                        & Mayer | 
                     
                     
                      | GISI, U. et al. (1997): Bodenökologie. 
                        Stuttgart - New York: Thieme  | 
                     
                     
                      | HINTERMAIER-ERHARD, G./ZECH, 
                        W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: 
                        Enke. | 
                     
                     
                      | SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde 
                        in Stichworten.Berlin; Stuttgart: Borntraeger | 
                     
                   
                   |