Zu den unterirdischen Pflanzenorganen
gehören Wurzeln und unterirdische Sprossorgane wie Zwiebeln
und Rhizome. Sie haben einen Anteil von etwa 10% an der organischen
Substanz und sind für das Bodenleben von großer
Bedeutung, vor allem im Hinblick auf die Wechselwirkungen
mit Mikroorganismen und Bodenpartikeln.
Die unterirdischen Organe höherer
Pflanzen sind heterotroph,
d.h. sie beziehen organische Substanzen vom autotrophen
Spross, die sie zum Teil für Stoffwechsel- und Wachstumsprozesse
verbrauchen, zum Teil speichern, aber auch als Exsudate zusammen
mit Kohlenstoffdioxid an den Boden abgeben.
Die Hauptmasse stellen Wurzeln mit einem
Durchmesser ≥ 0,5 mm. Sie besitzen besondere Bedeutung
für die Pflanzen, denn sie erschließen der Pflanze
neue Gebiete für die Versorgung mit Wasser und Nährsalzen
aus dem Boden. Eine zentrale Rolle spielen dabei die feinen
Wurzelhaare, die nicht nur für eine starke Oberflächenvergrößerung
sorgen, sondern auch eine Verbindung zwischen dem Wurzelgewebe
und dem Wasserfilm der umgebenden Bodenkrümel herstellen.
Daneben sind Wurzeln von Bedeutung als
Lebensraum für Mikroorganismen (z.B. Mykorrhiza- und
Wurzelknöllchen-Symbiose; s. Interaktionen)
und spielen eine wichtige Rolle bei der Bodenauflockerung,
Gefügebildung und Stabilisierung des Bodens.
Mit bis zu 8 g Trockensubstanz pro Liter
Boden stellen die unterirdischen Pflanzenorgane etwa 50% der
gesamten Biomasse im Boden.
Weitere Informationen:
Literatur
GISI, U./ SCHENKER, R./ SCHULIN,
R./ STADELMANN, F.X./ STICHER, H. (1997): Bodenökologie
- 2. Auflage - Stuttgart; New York: Thieme. |
HINTERMAIER-ERHARD, G./ ZECH,
W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart:
Enke. |
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