Bodenwasser ist die flüssige Komponente 
              der Bodenbestandteile. Es handelt sich dabei in der Regel immer 
              um eine wässrige Lösung oder Suspension, in der Bestandteile 
              aus der Atmosphäre, die durch Niederschläge eingetragen 
              werden, und Bestandteile aus der Bodenmatrix enthalten sind. 
            Dieses sogenannte Bodenwasser entstammt direkt 
              oder indirekt den atmosphärischen Niederschlägen. Das 
              in den Boden eindringende Niederschlags- und/oder Kondensationswasser 
              verbleibt, je nach Bodenart und Porung, entweder als Haftwasser 
              im Boden oder durchfließt ihn als Sickerwasser 
              und bildet das Grund- oder Stauwasser. 
            Das Haftwasser setzt sich zusammen aus dem Adsorptionswasser, 
              das gegen die Schwerkraft an den Oberflächen fester Bodenpartikel 
              festgehalten wird, und aus dem Kapillarwasser, 
              das in Kapillaren und Poren gebunden wird. Verluste des Haftwassers 
              durch Transpiration der Pflanzen und Evaporation (Verdunstung) von 
              Bodenoberflächen können durch kapillaren Aufstieg von 
              Grund- und Stauwasser wieder ergänzt werden. 
              
            
               
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                | Verteilung von Niederschlägen 
                  und Bodenwasser | 
               
             
            Bodenwasser spielt nicht nur als Lieferant für 
              Wasser und darin gelösten Nährsalzen für die im Boden 
              wurzelnden Pflanzen eine lebenswichtige Rolle, sondern auch als 
              Lebensraum für Mikroorganismen (z.B. Einzeller). Darüber 
              hinaus ist das Bodenwasser wesentlich an Bodenentwicklungsprozessen 
              wie Verwitterung, Verlagerung und Humusanreicherung beteiligt. 
            
                  
              
            
               
                | Literatur: | 
               
               
                | GISI, U. et al. (1997): Bodenökologie. 
                  Stuttgart; New York: Thieme. | 
               
               
                | HINTERMAIER-ERHARD, G./ZECH, W. (1997): 
                  Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: Enke. | 
               
               
                | SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde in 
                  Stichworten. 2. Auflage. Berlin; Stuttgart: Borntraeger. | 
               
             
             
             
             Wasserbindung 
              und Wasserkapazität 
            Das im Boden befindliche Wasser steht unter dem 
              Einfluss bestimmter Bindungskräfte mit entsprechender Wasserspannung; 
              hieraus resultiert die Wasserkapazität des Bodens. Wasserbindung 
              im Boden wird hervorgerufen durch elektrostatische Anziehungskräfte 
              zwischen Grenzflächen von Festkörpern, Ionen und Wasser-Dipolen. 
            Die Wasserkapazität 
              bezeichnet die maximale Haftwassermenge, gemessen an einem natürlich 
              gelagerten Boden mit freiem Wasserabzug in ml H2O pro 
              100 ml Boden, konventionell auch Feldkapazität 
              (FK) genannt. Die Höhe der Feldkapazität ist von verschiedenen 
              Faktoren abhängig: 
            
               
                | - | 
                Bodenart/-körnung/-textur, | 
               
               
                | - | 
                Bodengefüge, | 
               
               
                | - | 
                Gehalt an anorganischer Substanz, | 
               
               
                | - | 
                Art der Bodenkolloide 
                  und  | 
               
               
                | - | 
                Art der adsorbierten Kationen. | 
               
             
             
             
            
               
                | Literatur: | 
               
               
                | GISI, U. et al. (1997): Bodenökologie. 
                  Stuttgart; New York:Thieme | 
               
               
                | HINTERMAIER-ERHARD, 
                  G./ZECH, W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: 
                  Enke | 
               
               
                | SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde in 
                  Stichworten. Berlin; Stuttgart: Borntraeger  | 
               
             
             
             
                  Wasserspannung 
              und Bodenfeuchtegrad  
                  Der Boden übt aufgrund der Adsorptions- 
                    und Kapillarkräfte eine Saugspannung 
                    auf das Bodenwasser aus, das unter entsprechender Wasserspannung 
                    steht. Die Wasserspannung wird gemessen in cm Wassersäule 
                    (WS) oder in bar. Sie ist am höchsten bei niedrigen Wassergehalten 
                    und nimmt mit zunehmendem Wassergehalt ab. 
            Vollkommen trockener Boden saugt Wasser (und 
              Wasserdampf) mit einer Saugspannung von ungefähr 10 000 bar 
              an. Um dieses Wasser bzw. diesen Wasserdampf wieder völlig 
              aus dem Boden zu entfernen, wäre eine Erhitzung auf ca. 250 
              bis 300 °C notwendig. Lufttrockener Boden hält Wasser mit 
              ca. 220 bar fest. Wegen des enormen Spannungsbereiches wird die 
              Wasserspannung durch den logarithmischen Wert pF gekennzeichnet: 
              pF = log cm WS  
              (Beispiel: Eine Wasserspannung von 1 bar = 103 cm WS 
              = pf 3). 
              
            
               
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                Wasserspannungskurven eines Sandbodens (S), 
                  eines Lehmbodens (L) und eines Tonbodens (T)   verändert 
                  nach: SCHROEDER, D. (1992),, S. 52 | 
               
             
             
              Die obige Abbildung macht deutlich, dass gleiche Wassergehalte bei 
              unterschiedlichen Bodenarten unter verschiedenen Spannungen stehen, 
              d.h. gleichen pF-Werten unterschiedliche Wassergehalte zuzuordnen 
              sind. 
              Außer der Feldkapazität 
              ist der eingezeichnete Welkepunkt 
              (WP) eine ökologisch bedeutsame Kenngröße. Hierunter 
              versteht man den Wassergehalt des Bodens, bei dem die meisten Pflanzen 
              permanent welken, d.h. auch in wasserdampfgesättigter Luft 
              ihre Turgeszens nicht wiedererlangen. Dies tritt ein, wenn Bodenwasser 
              unter einer Wasserspannung von ca. 15 bar (pF 4,2) steht. 
               
              Welkepunkt und Feldkapazität limitieren das für die Pflanzen 
              verfügbare Wasser. Oberhalb des WP (pF > 4,2 bzw. >15 
              bar) ist das Wasser zu fest gebunden, unterhalb der FK (< 2,5 
              bzw. < 0,3 bar) so locker, dass das Wasser versickert. Bei pF 
              0 sind alle Hohlräume im Boden mit Wasser gefüllt. 
             
            Der Bodenfeuchtegrad 
              kennzeichnet den jeweiligen Wasserzustand des Bodens. Auf Grund 
              der Tatsache, dass gleiche Wassergehalte bei verschiedenen Bodenarten 
              unter unterschiedlichen Spannungen stehen, ist nicht der absolute 
              Wassergehalt, sondern der jeweilige pF-Wert für die Pflanzenverfügbarkeit 
              des Wassers entscheidend. 
            
               
                  | 
               
               
                Bodenfeuchtegrade   verändert 
                  nach: SCHROEDER, D. (1992), S. 53 | 
               
             
             
             
               
                | Literatur: | 
               
               
                | GISI, U. et al. (1997): Bodenökologie. 
                  Stuttgart - New York: Thieme. | 
               
               
                | HINTERMAIER-ERHARD, G./ZECH, W. (1997): 
                  Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: Enke. | 
               
               
                | SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde in 
                  Stichworten. Berlin; Stuttgart: Borntraeger | 
               
             
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