Bodenluft
stellt die gasförmige Komponente des Bodens dar und ist
insofern Gegenspieler des Bodenwassers, als die Bodenporen
entweder mit Luft bzw. Gasen oder Wasser bzw. wässriger
Bodenlösung gefüllt sind. Mit steigendem Wassergehalt
sinkt der Bodenluftanteil und umgekehrt (s. Bodendurchlüftung
und Gashaushalt)
Bodenluft besteht wie die atmosphärische
Luft aus Stickstoff (N), Sauerstoff (O2)
und Kohlenstoffdioxid (CO2), ist aber
insgesamt reicher an Kohlenstoffdioxid (s. Tab.). Daneben können
unter bestimmten Bedingungen andere Gase wie z.B. Ammoniak (NH3),
Schwefelwasserstoff (H2S) und Methan
(CH4) enthalten sein.
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Zusammensetzung von Bodenluft und atmosphärischer
Luft (ohne Wasserdampf, in Vol.-%) verändert
nach: SCHROEDER, D. (1992), S: 56 |
Bodenluft, insbesondere der in ihr enthaltene
Sauerstoff, ist eine wesentliche Voraussetzung für die lebenswichtigen
Atmungsprozesse der meisten Bodenorganismen und Pflanzenwurzeln.
Darüber hinaus wirkt Bodenluft über Oxidations- und Reduktionsprozesse
maßgeblich bei der Bodenentwicklung mit.
Zwischen Bodenluft und Atmosphäre findet
ein permanenter Gasaustausch statt, den man auch als "Bodenatmung"
bezeichnet. Dieser Gasaustausch lässt sich zum Teil auf
die Luftbewegung infolge von Druckunterschieden zwischen Atmosphäre
und Bodenluft zurückführen. Überwiegend spielen
dabei Diffusionsvorgänge aufgrund unterschiedlicher Partialdrücke
der Luftkomponenten O2 und CO2 eine
Rolle. Da der O2-Partialdruck in
der Atmosphäre höher und der CO2-Partialdruck
niedriger ist als in der Bodenluft, diffundiert O2
aus der Atmosphäre in den Boden und CO2
aus dem Boden in die Atmosphäre. Die Diffusionsgeschwindigkeit
hängt vom jeweiligen Bodengefüge ab.
Die Bodendurchlüftung ist abhängig
vom mengenmäßigen Anteil und der Kontinuität luftführender
(Grob-)Poren, d.h. von der Körnung, dem Gefüge und dem
Wassergehalt des Bodens. Allgemein ist ein klüftiges, grobporiges
Bodengefüge besser durchlüftet als ein dichtes und feinporenreiches.
Eine gute Durchlüftung des Bodens
wirkt sich positiv auf die Lebensbedingungen aerober Bodenlebewesen
aus und fördert damit die biologische Aktivität
(s. Bodenaktivität) des Bodens.
Literatur: |
FALTERMEIER, R. (1996):Lebensraum Boden.
Praktischer Unterricht Biologie. Stuttgart; München; Düsseldorf;
Leipzig: Klett. |
HINTERMAIER-ERHARD, G./ZECH, W. (1997):
Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart: Enke. |
SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde in
Stichworten. Stuttgart: Borntraeger |
Weitere Informationen:
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