Die der Verwitterung 
                    ausgesetzten Minerale werden 
                    je nach Intensität und Dauer der ablaufenden Verwitterungsprozesse 
                    entweder unter Erhalt der Grundstruktur nur mehr oder weniger 
                    stark abgebaut oder aber vollständig in ionare und kolloide 
                    Zerfallsprodukte aufgelöst. Die Abbaustufen können 
                    derart stark verändert sein, das  
                    „sekundäre“ Neubildungen entstehen. 
                    Die Synthese derartiger Minerale ist aber auch aus den ionaren 
                    und kolloiden Zerfallsprodukten der Verwitterungsprozesse 
                    möglich.  
                  Zu den wichtigsten Mineralneubildungen 
                    zählen Tonminerale sowie Oxide 
                    und Hydroxide. 
                  
                     
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                      |   Abbau- und Aufbauprozesse 
                          der Bodenbildung (Abb. verändert nach: MAYER 1996, 
                          S. 13)  | 
                     
                   
                  
                  Weitere Informationen: 
                  
                   
                    Literatur: 
                  BAUER, J. et al. (2002): Physische 
                    Geographie kompakt. Heidelberg, Berlin: Spektrum. 
                    BLUME, H.-P./ FELIX-HENNINGSEN, P./ FISCHER, R./ FREDE, H.-G./ 
                    HORN, R./ STAHR, K. (1996): Handbuch der Bodenkunde. Landsberg/Lech: 
                    ecomed. 
                    HINTERMAIER-ERHARD, G./ ZECH, W. (1997): Wörterbuch der 
                    Bodenkunde. Stuttgart: Enke 
                    KUNTZE, H./ ROESCHMANN, G./ SCHWERTFEGER, G. (1994): Bodenkunde. 
                    Stuttgart. Ulmer 
                    LEXIKON DER GEOWISSENSCHAFTEN IN SECHS BÄNDEN (2000): 
                    Erster Band A bis Edi. Heidelberg, Berlin: Spektrum. 
                    NEEF, E. (1977): Das Gesicht der Erde. Thun, Frankfurt/M: 
                    Harri Deutsch. 
                    SCHEFFER, F./ SCHACHTSCHABEL, P. (2002): Lehrbuch der Bodenkunde. 
                    Stuttgart: Spektrum. 
                    SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde in Stichworten. Stuttgart: 
                    Borntraeger. 
                    SCHROEDER, D. (2000): Böden der Erde: Entstehung, Verbreitung, 
                    Produktivität, Schädigung und Schutz. – Geographie 
                    und Schule, 22, Heft 126: S. 9-18. 
                   
                  Tonminerale 
                  Tonminerale sind Schichtsilikate 
                    mit einem mittleren Teilchendurchmesser von < 2 µm. 
                    Sie sind die Hauptbestandteile der Tone, kommen aber auch 
                    häufig in Schluffen vor.  
                    Tonminerale entstehen sowohl durch die Umwandlung primärer 
                    Minerale (wie z.B. Glimmer) als auch durch die Synthese ionarer 
                    und kolloidaler Verwitterungsprodukte.  
                  
                     
                        | 
                     
                     
                      Schema der Entstehung von Dreischicht-Tonmineralen 
                        aus Glimmern 
                        (Abb. verändert nach: SCHROEDER 1992, S. 22) | 
                     
                   
                   Tonminerale besitzen große spezifische 
                    Oberflächen, haben die Fähigkeit der reversiblen 
                    An- und Einlagerung von Wassermolekülen, sind in der 
                    Lage zu quellen und zu schrumpfen, sind der Grund für 
                    die Plastizität der Tone und verfügen über 
                    die Eigenschaft, Ionen in austauschbarer Form zu adsorbieren 
                    (s. Ionenaustausch). Gemeinsam 
                    mit der organischen Substanz bedingen sie die Fähigkeit 
                    der Böden zur Wasserbindung, 
                    Gefügebildung und Nährstoffadsorption. 
                   
                  Tonminerale werden eingeteilt in Zweischicht- 
                    und Dreischichtminerale, je nachdem, ob die Oktaederschicht 
                    im Kristallgitter mit einer oder zwei Tetraederschicht(en) 
                    verbunden ist. Zu den Zweischicht-Tonmineralen gehören 
                    beispielsweise Kaolinit und Halloysit, zu den Dreischicht-Tonmineralen 
                    zählen u.a. Illit und Montmorillonit. 
                  
                     
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                      | Zweischicht- und Dreischicht-Tonminerale 
                        (Abb. verändert nach: BAUER et al. 2002, S. 133) | 
                     
                   
                   
                  Oxide 
                    und Hydroxide 
                  Die Oxide und Hydroxide gehen aus der 
                  Oxidationsverwitterung hervor. Als amorphe, parakristalline 
                  oder gut kristallisierte Verbindungen können sie vorliegen 
                  als:  
                  - Umhüllungen anderer Minerale, 
                    - Bindemittel von Mineral- und Bodenaggregaten, 
                    - kleinere und größere Konkretionen, Einzelminerale. 
                  Oxide und Hydroxide sind an wesentlichen 
                    Prozessen der Bodenentwicklung beteiligt und verursachen zum 
                    Teil (Fe-/Mn-Oxide und –Hydroxide) die charakteristische 
                    Färbung des Mineralkörpers verschiedener Bodentypen 
                    (z.B. der rötlichen Ferrallite der Tropenzone). 
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