Schnecken sind die artenreichste und einzige
Klasse der Weichtiere (Mollusken), die auch landlebende
Formen entwickelt hat. Sie sind auf verschiedenen Böden
anzutreffen, aber keine typischen Bodentiere.
Nur wenige Landschnecken können als
echte Bodentiere betrachtet werden, welche die Streu- und
obersten Bodenschichten bewohnen. Sie sind an ausreichende
Feuchtigkeitsverhältnisse gebunden. Systematisch lassen
sich Schecken in Lungen- und Kiemenschnecken differenzieren.
Die Landschnecken sind bis auf wenige Ausnahmen Lungenschnecken.
Weiterhin kann man die Arten in Gehäuse- und Nacktschnecken
unterteilen. Letztere haben das Gehäuse weitgehend oder
vollständig reduziert.
Die meisten Schneckenarten ernähren
sich von pflanzlicher Substanz (= phytophag oder herbivor),
(Schimmel-)Pilzen (= mycophag oder fungivor) und/oder abgestorbener
organischer Substanz (= saprophag), vereinzelt aber auch räuberisch
(=zoophag) von anderen Schnecken und Regenwürmern.
Sie beteiligen sich an der Zerkleinerung
und Umwandlung der organischen Substanz, binden mit dem von
ihnen abgesonderten Schleim Bodenpartikel und können
zur Verbesserung der Bodenstruktur beitragen. Für die
Besiedlung des Bodens spielen sein Kalkgehalt, die Struktur
des Bodenkörpers und das vorherrschende Mikroklima eine
entscheidende Rolle.
Eine sehr enge Bindung an das Bodenleben
zeigt die Landlungenschnecke Caecilioides acicula.
Sie entwickelt ein dünnwandiges, langgestrecktes und
transparentes Gehäuse von 4-5 mm Länge und 1-1,5
mm Durchmesser und lebt ausschließlich im Boden. Hier
kommt sie in Tiefen bis zu 40 cm, z.T. auch bis 1 m vor. Sie
ernährt sich überwiegend von Schimmelpilzen und
nutzt Regenwurmgänge und große Bodenporen, um in
den Bodenkörper vorzudringen (DUNGER 1964, S. 60/61).
Literatur
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BRAUNS, A. (1968): Praktische
Bodenbiologie. Stuttgart: G. Fischer. |
DUNGER, W. (1964): Tiere im Boden.
Wittenberg: A. Ziemsen. |
DUNGER, W. (1983): Tiere im Boden
- 3. Auflage - Wittenberg: A. Ziemsen. |
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