Käfer sind die artenreichste Insektenordnung
und gehören zum Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda).
Ein großer Teil der Käferarten lebt zumindest partiell
auf dem Boden, z.T. auch im Boden. Ihre Lebensweise ist unterschiedlich.
Viele Arten leben räuberisch und ernähren sich zoophag,
eine große Zahl von Arten ernährt sich aber auch
von Pflanzenmaterial und Detritus (phyto- und saprophag) oder
von Aas und Kot (nekro- und koprophag).
Die einheimischen Käferarten leben
überwiegend an der Bodenoberfläche und können
grabend mehr oder weniger tief in den Boden eindringen, sind
aber nicht an diesen Lebensraum gebunden. Viele Arten haben
aber bodengebundene Larvenstadien.
Die permanent bodenlebenden Käferarten
sind mengenmäßig und im hinsichtlich ihrer Auswirkungen
auf den Boden weniger bedeutsam als die Käferarten, die
an der Bodenoberfläche leben oder nur im Larvenstadium
den Bodenkörper besiedeln. Sie sind in der Regel kleiner
als 5 mm, relativ schmal und weisen verkürzte oder reduzierte
Beine, Fühler und Flügel auf, zeigen also deutliche
Angepasstheiten an das Bodenlückensystem.
Permanente Bodenkäfer finden sich
z.B. bei den Kurzflügelkäfern (Staphylinidae), die
räuberisch leben, und bei den Zwergkäfern (Pselaphidae),
die sich überwiegend von Milben ernähren. Dazu gehören
auch einige Laufkäferarten (Carabidae), die sich ebenfalls
räuberisch von kleineren Insekten, Nacktschnecken und
Würmern, aber auch von Aas ernähren.
Bei vielen Käferarten sind die Larvenstadien
bodenbewohnend. Hier sind besonders die als Drahtwürmer
bezeichneten Larven der Schnellkäfer (Elateridae) und
die als Engerlinge bezeichneten Larven der Blatthornkäfer
(Lammelicornia) zu nennen, zu denen z.B. Maikäfer, Dungkäfer
und Mistkäfer gehören.
Aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Lebensweise
sind Käfer insgesamt gesehen an verschiedenen Umlagerungs-,
Anreicherungs- und Zersetzungsprozessen im Boden beteiligt.
Literatur |
BRAUNS, A. (1968): Praktische
Bodenbiologie. Stuttgart: G. Fischer. |
DUNGER, W. (1964): Tiere im Boden.
Wittenberg: A. Ziemsen. |
DUNGER, W. (1983): Tiere im Boden
- 3. Auflage - Wittenberg: A. Ziemsen. |
DUNGER, W./ FIEDLER, H. J. (Hrsg.)
(1997): Methoden der Bodenbiologie. Jena; Stuttgart; Lübeck;
Ulm: G. Fischer. |
MÜLLER, G. (1965): Bodenbiologie.
Jena: G. Fischer. |
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