Asseln atmen wie alle
Krebse durch Kiemen. Diese befinden sich an den bauchseitig liegenden
Hinterleibsfüßen (Pleopoden) des Abdomens. Landasseln
sind daher auf ausreichende Feuchtigkeit angewiesen.
Bei den auch an trockenere Standorte vordringenden
Landasselarten, wie z.B. Mauer-, Keller- und Rollasseln, hat sich
ein spezielles Wasserleitungssystem entwickelt, das jeden auf die
Körperoberfläche gelangenden Wassertropfen zu den Kiemen
leitet. Dabei wird das Wasser kapillar durch die Furchen zwischen
den Körpersegmenten auf dem Rücken eingesogen und zur
Bauchseite geleitet. Dort wird das Wasser über ventrale Rinnen,
die zwischen den Laufbeingelenken verlaufen, zu den Kiemen an den
Hinterleibsfüßen transportiert.
Mit abnehmendem Feuchtigkeitsgehalt der Luft
reicht die Kiemenatmung nicht mehr aus. So haben sich auf der Innenseite
der Hinterleibsfüße durch Furchungen und starke Verdünnung
der Haut sogenannte „Behelfslungen“ entwickelt, mit
denen die Landasseln den Sauerstoff auch aus der Luft aufnehmen
können. Für die Luftatmung krümmen sie ihren Hinterleib
nach oben, so dass die Luft ungehindert an die Hinterleibsfüße
gelangen kann. Die „verbrauchte“ Luft wird durch das
Abwärtskrümmen des Hinterleibes ausgetrieben.
Während Mauerasseln bei ausreichend feuchter
Umgebung ihren Sauerstoffbedarf vollständig über Kiemenatmung
decken können, ist das bei Kellerasseln, Rollasseln und verwandten
Arten nicht mehr möglich. Bei ihnen haben sich die Kiemen noch
weiter zurückentwickelt. Durch Einstülpungen des Atemgewebes
haben sich hier regelrechte Tracheenlungen gebildet. In Aufbau und
Funktion entsprechen sie weitgehend den Tracheen der Insekten und
Spinnen.
Da die Trachealorgane dieser Asseln aufgrund
der Luftfüllung weiß erscheinen, werden sie auch als
„weiße Körper“ bezeichnet. Bei den Keller-
und Rollasseln finden sich diese weißen Körper an den
Hinterleibsfüßen des ersten und zweiten Segmentes. Bei
den Rollasseln, die noch stärker an trockene Standorte angepasst
sind als die Mauerasseln, sind diese Trachealorgane besonders kräftig
ausgebildet und deutlich sichtbar (vgl. dazu ausführlich: DUNGER
1964 und 1983).
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