Strahlenpilze sind bakterienähnliche
einzellige Organismen, die in der Regel der Gruppe der Bakterien
zugeordnet werden. Ihre stäbchen- und kokkenförmigen
Zellen werden zeitweise durch schleimartige Zellwandbestandteile
zusammengehalten und können so ein verzweigtes fadenförmiges
Pseudo-Mycel (Pilzgeflecht)
bilden.
Actinomyceten
besiedeln alle organischen Materialien, leben überwiegend
aerob, heterotroph und saprophytisch,
d.h. sie ernähren sich von abgestorbener organischer
Substanz. Sie greifen unterschiedliche Kohlenhydrat- und Proteinverbindungen
an und können auch schwer abbaubare Substanzen (z.B.
Lignin, Chitin und Stärke) verwerten.
Viele Actinomyceten, vor allem aus der
Gruppe der Streptomyceten, kommen im Boden vor und
sind dort relativ häufig vertreten. Ihr Anteil an der
gesamten Bodenbakterienpopulation beträgt etwa 1-10%,
wobei ihr Verbreitungsmaximum in 5-10 cm Bodentiefe liegt.
Sie sind maßgeblich an der Humusbildung beteiligt und
erzeugen zusammen mit Pilzen den typischen Erdgeruch.
Viele Arten produzieren antibiotische Substanzen
(z.B. Chloramphenicol, Streptomycin oder Tetracycline), die
auf andere Mikroorganismen hemmend oder toxisch wirken. Vertreter
der Gattung Frankia können auch symbiontisch mit Holzgewächsen
leben, Wurzelknöllchen induzieren und elementaren Stickstoff
fixieren (s. Interaktionen).
Weitere Informationen:
Literatur
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Handbuch des Bodenschutzes. Landsberg/ Lech: ecomed. |
BRAUNS, A. (1968): Praktische
Bodenbiologie. Stuttgart: G. Fischer. |
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R./ STADELMANN, F.X./ STICHER, H. (1997): Bodenökologie
- 2. Auflage - Stuttgart; New York: Thieme. |
HINTERMAIER-ERHARD, G./ ZECH,
W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart:
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SCHLEGEL, G./ ZABOROSCH, C. (1992):
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SCHROEDER, D. (1992): Bodenkunde
in Stichworten. Berlin; Stuttgart: Borntraeger. |
WILD, A. (1995): Umweltorientierte
Bodenkunde. Heidelberg; Berlin; Oxford: Spektrum. |
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