Algen leben oft als einzellige Organismen
im Boden, bilden aber auch Kolonien fadenförmige Struktureinheiten.
Sie enthalten Chlorophyll und können wie die Cyanobakterien
und höheren Pflanzen Photosynthese betreiben, d.h. sie
leben photoautotroph, können
aber kurzzeitig auch heterotroph leben und Dauerstadien ausbilden.
Ihr Lebensraum beschränkt Qsich aufgrund ihrer Lichtbedürftigkeit
auf die Bodenoberfläche und die obersten Millimeter der
Bodenschicht, wo sie die Oberflächen von Steinen, Laubstreu,
Borke und Kot besiedeln.
Die meisten Bodenalgen gehören zur
Familie der Grünalgen
(Chlorophyceae), so z.B. die Gattungen Chlamydomonas,
Chlorella und Pleurococcus. Daneben sind
Gelbgrünalgen (Xantophyceae)
und Kieselalgen (Diatomeae)
vertreten. Einige Grünalgenarten bilden mit Schlauchpilzen
zusammen die bekannte Symbioseform der Flechten (s.u.)
Bodenbiologisch und -ökologisch spielen
Algen eine weniger herausragende Rolle als Bakterien und Pilze.
Als Primärproduzenten
organischer Substanz stellen sie aber Nahrungsgrundlage für
Bodentiere und gewinnen als Erstbesiedler von Gesteinen und
extremen Standorten an Bedeutung. Ihre Anzahl im Boden liegt
mengenmäßig unter denen derjenigen der Bakterien
und Pilze und ihre Biomasse ist vergleichsweise gering.
Flechten
Flechten
sind symbiontische Vergesellschaftungen von Blaualgen bzw. Cyanobakterien
und Pilzen bzw. zwischen
Algen und Pilzen.
Sie spielen eine wichtige Rolle als Erstbesiedler von anorganischen
und organischen Substraten und leiten auf rohem Gestein
die Bodenbildung ein.
Die chlorophyllhaltigen Cyanobakterien
und Grünalgen assimilieren Kohlenstoffdioxid aus der
Luft und bauen organische Verbindungen auf, von denen sich
die heterotrophen Pilze ernähren. Die Pilze ihrerseits
scheiden säurehaltige Stoffe aus, wodurch das Gestein
geätzt wird und Mineralsalze freigesetzt werden. Davon
profitieren wiederum die Cyanobakterien bzw. Algen.
Weitere Informationen:
Literatur
GISI, U./ SCHENKER, R./ SCHULIN,
R./ STADELMANN, F.X./ STICHER, H. (1997): Bodenökologie
- 2. Auflage - Stuttgart; New York: Thieme. |
HINTERMAIER-ERHARD, G./ ZECH,
W. (1997): Wörterbuch der Bodenkunde. Stuttgart:
Enke. |
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