Der auch „Bleicherde“ genannte
Podsol (russisch: aschefarbiger Boden) ist typisch für
die humide kühlgemäßigte Zone. Hohe Niederschläge,
Rohhumus bildende Vegetation (etwa Nadelwald, Heidekrautgewächse),
durchlässiges, saures Gestein sind günstige Voraussetzungen
für seine Bildung auch im warmgemäßigten Klima.
Auf Grund des fast fehlenden Bodenlebens bildet sich aus der
an sich schon schwer abbaubaren Streu eine dicke Rohhumusschicht,
die dem Mineralboden weitgehend unvermischt aufliegt.
Ihre Zersetzung erfolgt im sauren Milieu
überwiegend chemisch und führt zu wasserlöslichen,
niedermolekularen Huminsäuren, die die Silikatverwitterung
verstärken. Mit dem Sickerwasser werden rasch alle Nährstoffe,
Fe-, Al- und Mn-Verbindungen sowie die wenigen gebildeten
Tonminerale, bis in den Unterboden hinunter geschwemmt. Im
ausgewaschenen Oberboden bleibt fast nur der helle, schwer
mobilisierbare Quarz zurück (Bleichhorizont: Ae). Im
Unterboden reichern sich die ausgewaschenen Stoffe an und
bilden die sog. Orterde. Bei weiter fortschreitender Einwaschung
von Fe-, Mn-Verbindungen und Humusstoffen kommt es mehr und
mehr zur Verkittung der Poren und hierdurch schließlich
zur Bildung einer harten, nahezu wasserundurchlässigen,
kaum durchwurzelbaren, rostbraun-schwarzen Ortseinschicht.
Kalkdüngung, intensive Humuspflege,
Aufbrechen des Ortsteins und eventuelle Bewässerung machen
aber auch diesen Boden ackerbaulich nutzbar.
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Podsol-Profil
Foto: Prof. Dr. Klaus Mueller |
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