Fortpflanzungsfähige Regenwürmer besitzen im vorderen Körperdrittel eine drüsige Hautverdickung, „… die sich wie ein Gürtel um den Wurmkörper herumzieht und nur die Bauchmitte freilässt, so dass die Form eines Sattels entsteht“ (MEINHARDT 1986, S. 18). Sie wird als Gürtel oder Clitellum (lat. = Sattel) bezeichnet und spielt eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung. Die Drüsen des Gürtels sondern Schleim ab, der bei der Samenübertragung und Kokonbildung (s. Entwicklung) eine Rolle spielt.
Das Clitellum entwickelt sich bei den einheimischen Arten zwischen dem 22. und 38. Segment und erstreckt sich auf 6-12 Segmente (s. GRAFF 2003, S. 2 und FÜLLER 1954, S. 4). Lage sowie Ausdehnung der Gürtelregion sind wichtige Merkmale für die Unterscheidung der Arten. Bauchseits oder weiter seitlich treten am Gürtel besondere, ovale oder leistenförmige, Verdickungen auf, die als Pubertätstuberkel oder Pubertätswälle bezeichnet werden und bei der Paarung der Tiere in Funktion treten (s. Abb.1; vgl. Fortpflanzung und Entwicklung.
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Abb.1: Vorderer Körperabschnitt des Regenwurms mit Gürtelregion
(Abb. aus: FÜLLER 1954, S. 5/2)
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Weitere Informationen:
Literatur
FÜLLER, H. (1954): Die Regenwürmer. Die Neue Brehm-Bücherei, Heft 140 (Nachdruck). Wittenberg: A. Ziemsen Verlag.
GRAFF, O. (1953): Die Regenwürmer Deutschlands. Hannover: Schaper.
GRAFF, O. (1983): Unsere Regenwürmer: Lexikon für Freunde der Bodenbiologie. Hannover: Schaper.
GRAFF, O. (2003): Regenwürmer - Lumbricidae. Ökoporträt 35 NVH/ BSH, Beilage zu Natur & Kosmos, Heft 3/2003. München. www.bsh-natur.de/downloads/oekoportraet_35_regenwuermer.pdf [Stand: 23.07.03]
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