Die Haut umhüllt den gesamten Regenwurmkörper und besteht aus einer Zellschicht, die als Epidermis bezeichnet wird. Die Epidermis scheidet nach außen eine Schutzschicht ab, die so genannte Kutikula. Dieses „Außenhäutchen“ ist beim Regenwurm sehr dünn und zart, außerordentlich empfindlich gegenüber Austrocknung, aber relativ widerstandsfähig gegenüber Säuren und Basen (vgl. FÜLLER 1954, S. 9).
Die Epidermis, das eigentliche Hautorgan, wird aus zwei Zelllagen gebildet, zwischen denen sich zahlreiche Drüsenzellen befinden. Diese sondern einen eiweißhaltigen Schleim an die Körperoberfläche ab, der verschiedene Funktionen erfüllt (s. GRAFF 1983, S. 85):
- Der abgesonderte Schleim hält die Körperoberfläche feucht und macht den Wurm schlüpfrig, wodurch die empfindliche Haut vor Verletzungen geschützt wird.
- Der abgesonderte Schleim unterstützt die Sauerstoffaufnahme bei der Hautatmung (s. Atmung).
- Der Schleim spielt auch bei der Paarung und Kokonablage (s. Fortpflanzung und Entwicklung) eine Rolle.
Die Haut erfüllt bei Regenwürmern eine Doppelfunktion als Schutz- und Atmungsorgan. Sie enthält Farbstoffe (= Pigmente), die den Regenwurm farbig erscheinen lassen und zahlreiche Sinneszellen (s. Sinnesorgane).
Weitere Informationen:
Literatur
DUNGER, W. (1964): Tiere im Boden. Wittenberg: Ziemsen.
FÜLLER, H. (1954): Die Regenwürmer. Die Neue Brehm-Bücherei, Heft 140 (Nachdruck). Wittenberg: A. Ziemsen Verlag.
GRAFF, O. (1983): Unsere Regenwürmer: Lexikon für Freunde der Bodenbiologie. Hannover: Schaper.
MEINHARDT, U. (1986): Alles über Regenwürmer. Stuttgart: Franckh.
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